Helmholtz-Gymnasium: Leitung wird neu ausgeschrieben
Die Bezirksregierung reagiert auf die Kritik aus Hilden.
Überraschende Wende im Streit um die Schulleiterstelle am städtischen Helmholtz-Gymnasium: Die Bezirksregierung Düsseldorf hatte die Ausschreibung aufgehoben und wollte die Führungsposition mit einer zwangsversetzten Rektorin aus Düsseldorf besetzen. Die weigerte sich, in Hilden anzutreten.
Die Bezirksregierung hat jetzt eingelenkt, bestätigt Hauptdezernent Norbert Stirba unserer Zeitung: „Die Versetzungsverfügung ist aufgehoben. Die Rektorenstelle in Hilden wird neu ausgeschrieben. Wann, ist noch offen.“
„Wir sind froh und erleichtert über die Entscheidung der Bezirksregierung“, sagt Hildens Schuldezernent Reinhard Gatzke: „Unsere Argumente haben offenbar überzeugt. Das ist für alle Beteiligten einschließlich der Schulleiterin aus Düsseldorf die beste Lösung. Jetzt geht es darum, eine kompetente Persönlichkeit zu finden, die gern die Leitung des Helmholtz-Gymnasiums übernimmt.“
Die Rektorin aus Düsseldorf sollte aus „zwingenden dienstlichen Gründen“ nach Hilden versetzt werden. Welche das waren, darüber schweigt sich die Bezirksregierung aus. Eine Versetzungsverfügung ist sehr ungewöhnlich und selten. Sie lässt darauf schließen, dass man die Schulleiterin in Düsseldorf nicht mehr haben wollte. Die Frau hatte deutlich gemacht, dass sie die Zwangsversetzung nach Hilden nicht hinnehmen werde.
Reinhard Gatzke, Schuldezernent Hilden
Ein Problem an einer Düsseldorfer Schule sollte über die Stadtgrenze nach Hilden verschoben werden: Dieser Eindruck drängte sich dem Hildener Schuldezernenten auf. „Das Problem darf man Hilden nicht vor die Tür kippen“, fand auch der Landtagsabgeordnete Jens Geyer (SPD) — und intervenierte aus dem Urlaub heraus im Landesschulministerium. Die Zwangsversetzung hätte Hildens einziges städtisches Gymnasium in eine schwierige Lage gebracht.
Die abgeschobene Rektorin hätte sich wohl — nach allem was man so hörte — krank gemeldet und gegen die Versetzungsverfügung geklagt. Die Schulleiterstelle am Helmholtz wäre auf dem Papier besetzt, faktisch aber nicht vorhanden gewesen.
Die ganze Arbeit hätten der kommissarische Schulleiter und sein kommissarischer Stellvertreter leisten müssen. Sie sind ein gutes Team. Beide werden aber bald pensioniert. Dann hätte das Helmholtz-Gymnasium ganz ohne versierte Führung dagestanden.