Hildener nehmen Abschied von Monsignore Kremer
Der Ehrendechant und einstige Pfarrer von St. Jacobus wurde gestern beigesetzt.
Fast 34 Jahre lang war Ehrendechant Monsignore Hermann-Josef Kremer (83) Pfarrer von St. Jacobus. Gestern wurde er auf dem Hauptfriedhof beigesetzt. Dort, wo auch einige seiner Vorgänger bestattet sind. Hunderte Hildener gaben ihm das letzte Geleit und nahmen Abschied. Ein Zeichen der Verbundenheit mit ihrem alten Pastor.
Auch Hermann-Josef Kremer hat sich Hilden immer besonders verbunden gefühlt. Deshalb wählte er Hilden als Altersruhesitz und jetzt auch als letzte Ruhestätte. Der schlichte Sarg war mit leuchtend gelben Sonnenblumen geschmückt. Zahlreiche Amtsbrüder waren zur Beerdigung gekommen. Kreisdechant Monsignore Ulrich Hennes, Pfarrer von St. Jacobus Hilden, hatte seinen Italien-Urlaub unterbrochen, um die kirchliche Begräbnisfeier zu leiten.
Auch Bürgermeisterin Birgit Alkenings und Beigeordneter Reinhard Gatzke erwiesen Kremer die letzte Ehre. „Ich weiß, dass er vielen Menschen in der Stadt viel bedeutet hat“, sagt Alkenings: „Er hat sich immer für seine Gemeinde eingesetzt.“ Rat und Verwaltung zeichneten Kremer gleich drei Mal, 1989, 1992 und 1999, mit ihren Ehrengaben für sein persönliches Engagement aus.
Die St.-Sebastianer-Schützenbruderschaft folgte mit einer ganzen Abordnung dem Sarg. „Pastor Kremer war 33 Jahre lang unserer Präses und seit 2006 Ehrenpräses“, sagt Erster Brudermeister Harald Biesgen: „Auch im Ruhestand war er immer für uns da.“
Viele verbinden mit Hermann-Josef Kremer ganz persönliche Erinnerungen. „Er hat unsere beiden Kinder getauft“, erzählt stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Claudia Schlottmann: „Er war offen und herzlich. Man konnte ihn immer ansprechen. Auch unsere Kinder haben ihn sehr gern gemocht.“
„Ich war Messdiener und meine Eltern waren mit Pastor Kremer eng befreundet“, erzählt Thomas Remih, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender: „Er war immer auf Ausgleich bedacht und hat viel Freude verbreitet.“
Auch Altbürgermeister Günter Scheib und seine Frau Leni waren zur Beerdigung gekommen: „Pastor Kremer hat unseren Sohn und unsere Schwiegertochter getraut. Vor der Kommunalwahl hat er zu mir gesagt: Wenn Sie Bürgermeister werden, trinken wir ein Bier zusammen und sind per Du. So ist es dann auch gekommen.“
Die Gemeinde St. Jacobus hat ein Kondolenzbuch für Hermann-Josef Kremer im Internet eingerichtet (www.kath-hilden.de). Auch dort haben viele sehr persönlich ihre Anteilnahme und Verbundenheit mit dem Verstorbenen ausgedrückt.
Anstelle von Blumen und Kränzen baten Angehörige und Kirchengemeinde um Spenden für das Projekt „Kerala in Indien“. Kremer hatte mit seinem Freund Pater Mariadas, dem späteren Erzbischof von Andrah Pradesh, eine Patenschaft für Indien ins Leben gerufen und 1972 mit nach Hilden gebracht. 1983 konnte mit Hilfe von Spenden aus Hilden das erste Waisenhaus in Indien eröffnet werden.