Holzbrücke im Hildener Süden Anwohner befürchten lange Brücken-Sperrung
Hilden · Am Garather Mühlenbach im Bereich Eichelkamp zeigt eine Holzbrücke Verwitterungserscheinungen. Die Anwohner dort erinnert das an die Brückenerneuerung am Spielplatz – und an die lange Sperrung.
Erinnern Sie sich noch an die Brücken, die im Juli 2018 „schnellstmöglich“, so die Stadt damals, erneuert werden sollten? Die Brücken wurden nach einer technischen Überprüfung im Sommer gesperrt, später abgerissen. Betroffen waren zwei Hoxbach-Brücken im Hildener Norden im Bereich des Abenteuerspielplatzes und eine Brücke im Hildener Süden, die am Spielplatz Eichelkamp den Garather Mühlenbach überspannte. Dort – so befürchten Anwohner – könnte sich diese Situation möglicherweise wiederholen. „Ich bin kein Sachverständiger, aber die Brücke dort ist auch sehr marode“, sagt ein Anrainer. „Ich hoffe mal, dass man dieses Mal rechtzeitig den Ersatz geplant hat und nicht wieder drei Jahre einen Übergang sperrt.“
Rückblick: Bei einer technischen Überprüfung seien Risse und Verfaulungen an den Holzkonstruktionen der drei Brücken im Norden und Süden festgestellt worden, hatte die Stadt 2018 mitgeteilt. Im Norden hatten Anwohner „Bitte reparieren statt stilllegen!“ auf ein Banner geschrieben an die Absperrgitter gehängt. Zu reparieren gab es kurze Zeit später allerdings nichts mehr, auch diese marode Brücke war abgerissen worden. Hier war die Situation allerdings nicht so prekär wie am Eichelkamp, weil nur ein paar Meter weiter die nächste Brücke über den Hoxbach führte.
Erneuerung am Hoxbach dauerte am Ende drei Jahre
Für die Brücken hatte die Stadt damals immer wieder neue Aufbau-Termine bekannt gegeben: „Die Fertigstellung war für das Frühjahr 2021, dann gegen Ende des 1. Halbjahres 2021 und zuletzt für die 37. Kalenderwoche 2021 angekündigt“, erklärte Stadtsprecherin Lina Schorn im Oktober 2021.„Leider hat sich die Planungsphase weiter verzögert, da noch ein Prüfstatiker zu beteiligen war. Dieser hat Anfang September das Testat erteilt. Erst nach Vorlage dieses Prüfzeugnisses konnte der Hersteller beginnen, die Fertigteile für die Brücke im Werk zu fertigen“, berichtete Schorn weiter. Das ausführende Tiefbauunternehmen habe mitgeteilt, dass der Firma, die diese Fertigteile herstellt, noch Zusagen der Lieferanten ausstünden, wann das benötigte Material für den Brückenbau geliefert werden könne. Letztlich wurden die Brücken im Dezember 2021 aufgebaut – nach mehr als drei Jahren Sperrung.
Die Situation heute: Rund 200 Meter bachabwärts vom Spielplatz Eichelkamp im Hildener Süden entfernt (also in Richtung Lindenstraße) verbindet die aktuell im Fokus stehende Brücke den Fußgängerweg mit dem Siedlungsbereich am Bandsbusch. Während beispielsweise das Geländer im oberen Bereich noch recht gut aussieht, sind im unteren Bereich deutliche Verwitterungsspuren zu sehen. Diese Schäden beunruhigen die Anwohner. Weniger wegen der Standsicherheit, mehr wegen der Auswirkungen einer möglichen Reparatur oder eines Austausches. „Wir erinnern uns leider noch sehr gut an das Drama mit der mehr als drei Jahre gesperrten Brücke am Spielplatz“, so der Anwohner weiter. „Man hatte sich einfach nicht rechtzeitig darum gekümmert, für Ersatz zu sorgen.“
Die Stadt hat die Brücke und die Situation vor Ort jedoch im Blick, erklärt Baudezernent Peter Stuhlträger: „Der Zustand des Bauwerks wird jährlich überprüft und ist daher bekannt.“ Die Anwohner könnten trotz der Witterungsschäden beruhigt sein: „Nach der letzten Bauwerksprüfung vom 4. Dezember 2023 ist die Brücke nach wie vor verkehrs- und standsicher und kann uneingeschränkt genutzt werden“, erklärt der Baudezernent. „Das Bauwerk aus dem Jahre 2001 ist angesichts seines Alters in einem verhältnismäßig guten Zustand. Diese lange Lebensdauer ist ein Indiz für eine gute Pflege. Holzbauwerke ohne regelmäßige Pflege halten oft nicht so lange.“
Für eine Erneuerung sollen
wenige Wochen reichen
Trotzdem hat die Stadt Maßnahmen eingeleitet, erklärt Peter Stuhlträger weiter: „In diesem Fall ist eine Erneuerung des Bauwerks vorgesehen. Hierzu müssen die entsprechenden Haushaltsmittel beantragt werden, bevor eine technische Planung und schlussendlich die Erneuerung durchgeführt werden können.“
Müssen sich die Anwohner wieder auf eine lange Sperrung einrichten? Nein, erklärt Peter Stuhlträger: „Sobald die Maßnahme beginnt, müssen die Anwohner*innen mit einer teil- oder zeitweisen Vollsperrung von bis zu zwei Wochen rechnen.“ Auf das Wort „schnellstmöglich“ verzichtet der Baudezernent bei der Erklärung.