Hilden braucht ein neues Salzsilo
Das Silo auf dem Betriebshof ist 40 Jahre alt und marode.
Hilden. Im Haupt- und Finanzausschuss mussten sich die Stadtverordneten mit einem Winter-Thema befassen: Das Salzsilo auf dem städtischen Bauhof, mit dem die Streufahrzeuge befüllt werden, ist defekt, hat die Wartungsfirma festgestellt. Eine Reparatur würde mindestens 26 000 Euro kosten. Das Silo ist aber bereits mehr als 40 Jahre alt und hat die übliche Standzeit von bis zu 25 Jahren damit weit überschritten.
Norbert Danscheidt, Dezernent für Gebäudemanagement, hatte zusätzlich einen unabhängigen Statiker um eine Beurteilung gebeten. Dieser rät von einer Reparatur ab und zu einer „umgehenden Erneuerung“. Die Miete eines Silos würde knapp 9900 Euro pro Jahr kosten. Mindestmietdauer: zwölf Jahre. Dann könnte die Stadt das Silo zum Restwert übernehmen. Vorher müsste die alte Anlage entsorgt werden — auf Kosten der Stadt. Deshalb hält Bürgermeisterin Birgit Alkenings ein neues Salzsilo (Richtpreisangebot 107 000 Euro) für die wirtschaftlichere Lösung. Weil die Lieferzeit zwölf bis 14 Wochen beträgt und das neue Salzsilo zum 1. Oktober einsatzbereit sein muss, muss der Auftrag spätestens Anfang Juli erteilt werden. Dafür muss die Politik bereits morgen Geld bereit stellen, weil der Nachtragshaushalt erst im Herbst beschlossen wird. Was passiert, wenn der Winterdienst technisch und personell schlecht aufgestellt ist, erfuhren die Hildener im extremen Winter 2010/11.
Der Winterdienst stand zwölf Tage ohne Streusalz da, weil Lieferungen ausblieben. Hilden versank in einem Schneechaos — auch weil der Stadtrat (mit Ausnahme der SPD) die vorgeschlagene Vergrößerung des Salzlagers abgelehnt hatte. Winterdienstexperte Horst Hanke (mit dem Bauhofleiter Ulrich Hanke weder verwandt noch verschwägert) listete in einem Gutachten eine ganze Reihe von Schwachstellen auf und machte Verbesserungsvorschläge. Nach langem Hin und Her beschloss der Stadtrat, den Winterdienst technisch und personell für 350 000 Euro aufzurüsten. „Wir haben jetzt zusätzliche Streufahrzeuge und sind deshalb schneller in der Fläche“, erläutert Baufhofleiter Ulrich Hanke. Auch die Taktik wurde geändert: Besser früh als spät. Nach diesem Grundsatz werden Straße heute „präventiv“ gestreut.