Kurz nach der Eröffnung in Hilden BUND kritisiert Trimm-Dich-Anlage
Hilden · Claudia Roth bemängelt, dass die neuen Geräte energieintensiv hergestellt wurden.
(tobi) Kritik am neuen Trimm-Dich-Pfad hat jetzt die Hildener Sprecherin des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Claudia Roth, geäußert. In einer E-Mail an die Redaktion fragt sie die Stadtverwaltung nach der Nachhaltigkeit der neuen Gerätschaften.
„Über 40 Jahre hielt der Trimm-Dich-Pfad aus Holz im Hildener Stadtwald. Vorbei die Zeiten, wo Fitness im Wald auch etwas mit Naturnähe und Naturerleben zu tun hatte. Nun hat die Neuzeit Einzug gehalten mit knallgrünen Metallgestellen und Kunststoffelementen. Der Waldfeuchte wurde ein Schnippchen geschlagen, und statt nachwachsendem, unbehandelten Holz gibt es nun energieintensiv hergestellte, lackierte Geräte, die später einmal auf dem Schrott landen. Was genau ist daran nachhaltig, liebe Stadtverwaltung?“, schreibt Claudia Roth.
1977 wurde der Trimm-Dich-Pfad im Stadtwald angelegt
„Nachhaltig wäre gewesen, wenn der gut ausgerüstete Hildener Forstbetrieb die Geräte mit Holz aus dem Hildener Stadtwald gebaut hätte – und das vielleicht ohne unerwartete Kostensteigerung von 20 Prozent. Vielleicht hätte es dazu geführt, dass sich die Sporttreibenden demnächst ganz anders mit dem Stadtwald verbunden gefühlt hätten.“
1977 war der Hildener Trimm-Dich-Pfad errichtet worden. Auf einer Strecke von rund vier Kilometern können die Sportlerinnen und Sportler ihre Fitness an 20 Stationen trainieren. Die Gerätschaften waren aus Holz gefertigt, das Holz verwitterte zusehends, die Sicherheit war nicht mehr gewährleistet. Vom Wechsel des Materials erhoffe man sich eine längere Haltbarkeit in den teilweisen feuchten Bereichen des Stadtwaldes, hatte Uwe Schielke, Leiter des Grünflächen- und Tiefbauamts, zur Eröffnung des erneuerten Trimm-Dich-Pfades gesagt: „Nachhaltigkeit war bei der Planung ein wichtiger Aspekt.“
Die Initiative zur Erneuerung des Trimm-Dich-Pfades ging vom Stadtsportverband aus. Dem standen Finanzmittel in Höhe von 55 000 Euro aus dem Landesförderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ zur Verfügung. Die Stadt Hilden sicherte den notwendigen Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent für das Projekt zu und übernahm zudem Planung und Umsetzung nebst weiterer Kosten: Der ursprünglich kalkulierte Gesamtbetrag für das Projekt hatte sich im Zuge der Ausschreibung von den zuvor kalkulierten 65 500 auf rund 79 000 Euro erhöht.