Hilden Wie sich Grundschüler in die Politik einbringen können

Hilden · Das Kinderparlament hat eine Meinungsecke für Schüler geschaffen.

Paul (9), Julius (8), Ole (9) und Hannah (10) vom Kinderparlament, erklären Schülern, wie die Meinungsecke funktioniert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

. Schon seit vielen Jahren ist das Kinderparlament in Hilden eine Möglichkeit für Kinder- und Jugendliche die Kommunalpolitik in Teilen mitzubestimmen. Um einen direkten Draht zu allen Kindern der Stadt zu bekommen, wurde nun die erste Meinungsecke in einer Hildener Grundschule, der Grundschule Schulstraße, eröffnet. In der Meinungsecke können zweimal im Monat auf dem Schulhof in der Pause die Kinder ihre Meinung aufschreiben. Dabei solle es nicht nur um die Anliegen in der Schule gehen sondern, auch darüber hinaus, erklärt Schulleiterin Renate Coenen.

Grundschüler können zweimal im Monat ihre Meinung aufschreiben

Bis jetzt war die Meinungsecke nur am Spielmobil anzutreffen. Doch dort fehle den Kindern häufig die Zeit sich mit dem Thema zu befassen, erklärt Susanne Hentschel-Billen, Koordinatorin des Kinderparlaments und der Jugendförderung der Stadt Hilden. Mit der neuen Meinungsecke versucht die Stadt Hilden, die Kinder dort zu erreichen, wo sie die meiste Zeit verbringen. Denn in der Schule würden sich die Kinder auch am häufigsten austauschen so Hentschel-Billen.

Die Grundschule Schulstraße ist gemeinsam mit der Walter-Wiederhold-Schule (Grundschulverbund Schulstraße) Pilotstandort des Projekts. „Aber ich hoffe, dass sich zumindest alle Grundschulen aus Hilden anschließen werden“, sagt Hentschel-Billen. Besonders in der heutigen Zeit sei es wichtig, dass sich die Schüler selbstständig ihre Meinung bilden, hebt Schulleiterin Coenen hervor. Schülersprechtage und der Klassenrat würden dies ebenfalls unterstützen. „Durch die Instrumentarien hat man die Chance die Kinder zu verantwortungsvollen Menschen zu erziehen“, so die Coenen.

Hannah und Julius, Vertreter der Schule im Kinderparlament, betreuen die Meinungsecke gemeinsam mit Ole und Paul, die die Schule im letzten Jahr im Kinderparlament vertreten haben. Und der Andrang ist groß, viele Mitschüler lassen sich erklären wie das Verfahren funktioniert. In der eigens dafür zur Verfügung gestellten Sitzecke mit Tischen und Stühlen füllen die Grundschüler eifrig die Formulare aus, die im Anschluss in den dafür eingebrachten Briefkasten geworfen werden können. Über der Sitzecke weist eine Infotafel darauf hin, dass die Meinungsecke in der Pause zu Verfügung steht. Die Ideen und Anregungen werden von Henschel-Billen gemeinsam mit den Fachämtern geprüft und zur Diskussion in das Kinderparlament eingebracht. „Wir sagen dort der Bürgermeisterin was verbessert werden könnte“, erklärt Ole stolz. Neben schulischen Angelegenheiten werden von den Kindern auch Ideen zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit eingebracht, wie zum Beispiel der Wunsch, dass mehr Bäume gepflanzt werden. Hannah regt an, dass es noch häufiger Müllsammelaktionen in der Stadt geben soll.