Schlagerparty im CVJM-Saal Alte Hits wecken schöne Erinnerungen
Haan. · Im CVJM-Saal ließen sich 100 Gäste auf eine musikalische Schlager-Zeitreise mitnehmen.
Die zwei unternehmungslustigen Aktiven des Seniorennetzwerks „Wir sind Haan“, Hermann Neumann und Frank Intveen, hatten am Mittwoch zum Schlagercafé in den CVJM Saal an der Alleestraße eingeladen. Als die Menschen gegen 14.30 Uhr in den Saal strömten, mussten schnell noch Tische und Stühle aus der Kammer geholt werden. Am Ende wollten etwa 100 Haaner Netzwerker die Schlager aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hören.
Zumeist waren es ältere Besucher, die Schlagercafé-Titel wie „Rote Lippen und Zuckerpuppen“ anlockten. Ohne Zweifel muten heutzutage Lieder wie „Wir wollen niemals auseinandergeh’n“ der Schlagersängerin Heidi Brühl fast befremdlich oder kitschig an. Aber die Songs kamen an: Mitsingen konnten die Besucher beinahe alle Schlager.
In seiner Moderation erklärte Hermann Neumann manch gesellschaftliche Hintergründe zu den alten Songs. Vom Fernweh der Nachkriegszeit war die Rede, vom Heimweh der Gastarbeiter. Wenn im Nachkriegsdeutschland die Menschen sangen „Am 30. Mai ist der Weltuntergang“, dann hatte das auch etwas von Aufbruchstimmung oder von „Jetzt erst recht“. „Pack die Badehose ein“ von Conny Froboes zeigte den Menschen das etwas leichtere Leben.
„Marmor, Stein und Eisen
bricht“ zog auf die Tanzfläche
Die Gesichter im Saal spiegelten positive Jugenderinnerungen. „Ich singe gern. Darum bin ich hier“, sagt Waltraud Lübker. Heidi Boonen hält nichts auf ihrem Stuhl. Sie tanzt und animiert die anderen zum Mitsingen. Bei „Marmor, Stein und Eisen bricht“, weiß inzwischen der ganze Saal, dass hier die Post abgeht. Sogar Lukas, der Neunjährige, der seine Mutter begleitet, sagt treffsicher: „Macht Spaß“.
Das 2011 gegründete Seniorennetzwerk „Wir sind Haan“ haben Hermann Neumann und Frank Intveen schon mit manchen guten Ideen bereichert. Neumann ist der Urheber des Netzwerk-Preises Chapeau-Bas, der alle zwei Jahre an vorbildliche Ehrenamtliche verliehen wird – und zwar auf Vorschlag der Netzwerk-Aktiven.
Und Frank Intveen hat zusammen mit anderen unter anderem die Knösterstube ins Leben gerufen. Dort werden regelmäßig einmal im Monat im Forum der katholischen Kirchengemeinde defekte Geräte repariert.
Auf dem Haaner Sommer hatten die beiden das erste Schlagercafé erfolgreich organisiert und den Strand im Häusermeer musikalisch in Schwung gebracht. Jetzt folgte die zweite Veranstaltung. Der Erfolg und der Zuspruch zum Schlagercafé werden bestimmt noch weitere folgen lassen. Am Ende der Veranstaltung erschienen die Organisatoren im Bademantel – nach guter Udo-Jürgens-Manier. Gespielt wurde unter anderem „Merci Cherie“ und „Griechischer Wein“.