Rosenmontag in Hilden Hildania und Gefolge: Treffen in Prinzenruh

Hilden · Viele nutzen den sonnigen Rosenmontag zu einem Einkaufsbummel durch die Hildener Innenstadt – ohne Kostüm.

Gedrückte Stimmung: Prinz Pascal, Prinzessin Laura, Hildania Stephanie I. und Hoppedine Mareike Schlebusch in der Prinzenruh.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Innenstadt ist an diesem Montag voller Menschen. Allerdings ist kaum jemand kostümiert. Dieser Rosenmontag ist anders als sonst. Der Zoch wurde wegen Corona abgesagt. Und dann hat Putin vor einigen Tagen die Ukraine überfallen. Das hat alles verändert. Hildania Stephanie I. wollte mit ihrem Gefolge bei ihrer privaten „Tour de Rosenmontag“ wenigstens ein kleines Stückchen über die Mittelstraße ziehen. Das passe jetzt nicht, sagte Stephanie I. ab. Stattdessen haben sich einige Jecken still in der „Prinzenruh“ getroffen, wo der Karneval traditionell offiziell endet. Nach ausgelassenem Feiern ist niemandem zumute.

„Ich wäre gerne zum Rosenmontagszug gegangen“, erzählt die junge Mutter Vanessa (30). Sie hat sich dezent als Mini-Maus verkleidet und sitzt auf einer Bank am Spielplatz Warringtonplatz: „Im Mai gehe ich auf jeden Fall zum Zoch nach Düsseldorf.“ Die Straßen-Cafes sind gut besucht. Viele haben offenbar frei und genießen den sonnigen Tag. Gabi und Jürgen Kurzreuther wohnen in Leverkusen: „Wir kommen ab und zu zum Shoppen nach Hilden.“ Der Krieg in der Ukraine macht sie sehr nachdenklich: „Gut, dass jetzt Gespräche zwischen Russland und der Ukraine begonnen haben. Wir hoffen, dass der Größenwahnsinnige einlenkt.“

Marlies Bender steht etwas ratlos vor der verschlossenen Tür des Bürgerhauses, Mittelstraße 20: „Mir war gar nicht bewusst, dass Rosenmontag ist. Der Krieg in der Ukraine macht mir Magenschmerzen. Feiern geht in so einer Situation gar nicht.“ 

Suzana (48) bummelt mit ihrem Mann durch Hilden: „Ich habe die Kinder zum Rosenmontagszug nach Monheim gebracht, weil das der einzige weit und breit ist. Jetzt haben mein Mann und ich mal etwas Zeit für uns.“ Oliver (44) wohnt in Wuppertal und nutzt den Rosenmontag, um mit seiner Familie durch Hilden zu bummeln: „Ich arbeite in Köln, habe mit Karneval aber nix am Hut.“ Kristina (23) sitzt auf den Stufen am alten Markt und genießt die warmen Sonnenstrahlen. Rosenmontag geht sie sonst immer zum Zoch. Dass der abgesagt wurde, findet sie schade aber richtig: „Besser wieder im nächsten Jahr.“