Karneval in Hilden Statt Rosenmontagszug gibt es eine „Tour de Rosenmontag“

Hilden · Auch wenn der Straßenkarneval, der Sturm aufs Rathaus und die Waldkaserne sowie die Feten der Vereine in Hilden abgesagt wurden, ist zumindest etwas Schunkeln möglich. Wir geben einen Überblick.

 Auch ohne Straßenkarneval kann es lustig werden.

Auch ohne Straßenkarneval kann es lustig werden.

Foto: Köhlen, Stephan/Köhlen Stephan

Kein Rathaus-Sturm, kein Festzelt auf dem alten Markt, und große Karnevalspartys gibt es auch nicht. Von der Möglichkeit, Brauchtumszonen einzurichten, hat Hilden erst gar keinen Gebrauch gemacht. Da reine Tanzveranstaltungen laut Coronaverordnung nicht erlaubt sind, bedeutet das auch, dass in diesem Jahr eher verhalten gefeiert wird.

Auch wenn die offiziellen Feiern der Hildener Karnevalsgesellschaften abgesagt wurden, steht bei den Jecken der eine oder andere kleinere Termin an der frischen Luft auf dem Programm. Dies geschieht jedoch weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. „Unseren Fahrplan mussten wir etwas anpassen, um nicht im Corona Bermuda-Dreieck zu landen“, teilt das Carnevals Comitee Hilden (CCH) jetzt auf Facebook mit. Dennoch sollen an Altweiber die Frauen komplett die Macht übernehmen. Beginnen wird das Kinderprinzenpaar mit dem Besuch der Grundschulen, die das Team auf den Schulhöfen erwarten.

Prinzessin Stephanie übernimmt die Macht über das Rathaus

„Prinzessin Stephanie wird es sich nicht nehmen lassen, die Macht über die Stadtverwaltung zu übernehmen und den Bürgermeister für ein paar Tage in Urlaub zu schicken. Ob und wie dieses Entermanöver gelingt, werden wir mittels Videobeweis an die Jecken übertragen“, kündigt das CCH an. An den folgenden Tagen sind die Karnevalisten dann entlang der Itter unterwegs und wollen Konfetti-Stimmung verbreiten.

Der Rosenmontagszug wird dann zur sogenannten „Tour de Rosenmontag“. „Prinzessin und Kinderprinzenpaar werden Vorgärten, Terrassen, Innenhof und Gärten zu kurzweiligen Besuchszonen umwandeln, um den Karneval so zu unseren Mitgliedern und Freunden des Brauchtums zu bringen.“ Dazu war im Vorfeld jedoch eine Anmeldung notwendig. Die Verabschiedung der Tollitäten und Beerdigung der Hoppedine soll an Veilchendienstag im kleinen Kreis geschehen.

Das Feiern in Kneipen fällt aber nicht unter die Regelung einer Tanzveranstaltung. Insofern haben auch einige Kneipen in Hilden an den jecken Tagen geöffnet. Darunter ist auch das Retro am Fritz-Gressard-Platz. Altweiber geht es ab 11 Uhr los, Karnevalssamstag und Rosenmontag ab 17 Uhr. An allen drei Tagen wird DJ Andreas Knobloch auflegen und das ohne Gage. „Das ist in der schweren Zeit endlich ein Lichtblick und ein Zeichen, dass uns die Menschlichkeit nicht ganz abhanden gegangen ist“, erklärt Inhaberin Dijana Schmitz, die an diesen Tagen für den DJ einen Hut herumlassen gehen möchte. Wichtig für alle Feiernden: An allen Tagen ist das Feiern nur erlaubt, wenn man doppelt geimpft beziehungsweise genesen ist, die Booster-Impfung erhalten hat und einen aktuellen Negativ-Test vorweisen kann.

Kurzentschlossene können sich noch am Schnelltestzentrum in Nähe des Retro testen lassen. Um die Corona-Regeln einhalten zu können, hat das Team des Retro für sogenannte Drängelgitter im Außenbereich gesorgt. „Außerdem gibt es separate Ausgänge“, berichtet Schmitz. Auch der Außenbereich kann von den Gästen genutzt werden. Dort ist die Musik in der Lautstärke allerdings reduziert, um Anwohner nicht zu verärgern.

Auch das Barock, ebenfalls am Fritz-Gressard-Platz, wird an Altweiber öffnen und zwar von 11.11 Uhr bis 23.11 Uhr. „Dieses Jahr ist auch alles anders… Fühl dich wie im Karnevalszelt“, kündigen die Veranstalter im Sozialen Netzwerk an. Zehn Minuten Warten bis zur Toilette seien garantiert, außerdem vier Karnevalslieder in Dauerschleife und auch wenn die Corona-Regeln gelten würden, schunkeln sei erlaubt.

In anderen Städten wie Düsseldorf, Köln oder Leverkusen wurden sogenannte Brauchtumszonen eingerichtet, in denen das karnevalistische Treiben für einen bestimmten Zeitraum erlaubt ist. In diesen Städten wird mit einem großen Besucherandrang gerechnet. Dennoch wurden die traditionellen Karnevalszüge abgesagt. Der Rosenmontagszug in Düsseldorf wurde auf den 29. Mai verschoben.

Anders sieht es in Monheim aus. Dort wird die Altstadt an den tollen Tagen fast komplett als „Brauchtumszone“ sogar mit Bühnenprogramm ausgewiesen. Und auch den Karnevalszug am Rosenmontag wird es geben – ab 11.11 Uhr an der Alfred-Nobel-Straße und entlang der breiten Bleer Straße.