Großer Feuerwehreinsatz auf der Bahnstrecke ICE bleibt nach Oberleitungsschaden in Hilden liegen
Update | Hilden · Rund 70 Feuerwehrleute und Helfer des DRK kümmerten sich um rund 200 Fahrgäste eines Zuges, der im Hildener Westen liegengeblieben war.
Einen außergewöhnlichen Einsatz hatten die Hilfs- und Rettungsdienste am Samstagabend in Hilden zu bewältigen. Im Bereich der Gabelung von S-Bahn- und Güterzugstrecke im Hildener Westen war nach einem Oberleitungsschaden ein ICE-Zug in Fahrtrichtung Köln liegengeblieben. Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz kümmerten sich über Stunden um die rund 200 Passagiere und halfen ihnen nach Stunden, den havarierten ICE zu verlassen und in einen Ersatzzug auf dem Nebengleis einzusteigen.
Am Samstagabend gab es heftigen Regen und stürmische Windböen. Feuerwehrleute beseitigten gerade einen Gefahrenbaum an der Reisholzstraße, als gegen 21 Uhr der Einsatz mit dem Stichwort „Baum auf Oberleitung“ in den Hildener Westen eintraf. Nach der Erkundung durch die ersten Kräfte wurde sofort eine Alarmstufenerhöhung durchgeführt, da auf freier Strecke ein ICE mit rund 200 Personen aufgrund eines Oberleitungsschadens halten musste, berichtete die Feuerwehr Hilden auf ihrer Facebook-Seite.
Da der ICE auf freier Strecke im unwegsamen Gelände liegengeblieben war und nicht weiterfahren konnte, wurden durch die Feuerwehr Hilden die Betreuung übernommen und mehrere Abschnitte gebildet. Betreuung im Zug, Logistik und Beleuchtung, Rettungsdienst und Betreuung.
Einsatzleiter Peter Krings koordinierte seine Helfer, die zum Teil von der Neustraße aus, zum Teil aber auch von der Diesel- und von der Marie-Curie-Straße aus und später auch von der Siemensstraße her zur Bahnstrecke gelangten. Mit leichteren Fahrzeugen wurde Material über den Weg an der Kleingartenanlage vorbei zum Einsatzort gebracht. Leuchtpfeile wiesen stellenweise den Helfern den Weg.
Nach Rücksprache mit dem Notfallmanager an der Einsatzstelle stellte die Deutsche Bahn einen Ersatzzug bereit, der auf dem von der Störung nicht betroffenen Nachbargleis anhielt. Nach knapp drei Stunden konnten die etwa 200 Reisenden in den bereitgestellten Zug umsteigen; die Feuerwehr hatte kleine Leitern zum Aussteigen aufgestellt, begleitete die Passagiere über das Gleisbett und half beim Einsteigen über Leitern in den Ersatzzug.
Zuvor hatten die Feuerwehr und der leitende Notarzt des Kreises Mettmann den Zug begangen und die Personen betreut. Der DRK-Kreisverband setzte Helfer aus Hilden, Langenfeld und Monheim ein, die Getränke verteilten. „Es war nicht klar, wie lange es bis zum Eintreffen des Ersatzzuges dauern würde“, resümierte Feuerwehrsprecher Stefan Tives am Sonntag. Deshalb war für alle Fälle auch ein Vorrat mit warmen Decken vor Ort.
Während der Evakuierung fiel im liegengebliebenen ICE der Strom aus, weil die Betriebsbatterien leer waren. Die Feuerwehr verlegte aufwändig eine Stromversorgung zum Bahndamm und sorgte mit Lichtmasten und Handlampen für Licht im Dunkeln. Zugleich setzten die Helfer Lüftungsgeräte ein, die in den Waggons trotz ausgefallener Klimaanlage für Frischluft im Zug sorgten.
Neben der Feuerwehr Hilden mit 43 Einsatzkräften war auch die Einsatzeinheit 01 des DRK Kreisverbandes Mettmann mit 28 Einsatzkräften sowie der Leitende Notarzt und der ORGL-Rettungsdienst (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst) des Kreises im Einsatz.