Große Herausforderung für Feuerwehr Hilden Klinik zeitweise vom Rettungsdienst abgemeldet
Hilden/Haan · Der Rettungsdienst kann das Hildener Krankenhaus zeitweise nicht anfahren. Patienten müssen dann mitunter nach Düsseldorf-Heerdt gefahren werden, was zu deutlich längeren Einsatzzeiten führt. Eine große Herausforderung für die Feuerwehr.
Das Hildener Krankenhaus ist nach der Übernahme durch die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) zeitweise vom Rettungsdienst abgemeldet. Das hat ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage bestätigt. „Das Krankenhaus ist immer mal wieder stundenweise vom Rettungsdienst abgemeldet worden. Dies ist auch weiterhin zu erwarten“, erklärte Michael Emmrich. Den Rettungsdienst stellt diese Situation vor große Herausforderungen.
Hintergrund der Abmeldung seien mehrere parallele Entwicklungen, „die einerseits aktuell für alle Kliniken in Deutschland gelten, aber zum Teil auch der speziellen Lage in der Region des südlichen Kreises Mettmann und angrenzend geschuldet sind“, so Emmrich weiter. Zum einen sei durch die Schließung der Kliniken in Haan und Solingen das Aufkommen an Patientinnen und Patienten erhöht. „Zum anderen ist Deutschland aktuell von einer akuten und heftigen Welle an Infektionskrankheiten betroffen. Dies führt einerseits zu mehr Patientinnen und Patienten in den Notaufnahmen und zugleich zu einem erhöhten Krankenstand bei Mitarbeitenden – wie dies auch in der Allgemeinbevölkerung der Fall ist.“ Wie lange diese Situation noch anhält, ist unklar.
Für den Rettungsdienst bedeutet die Abmeldung eine riesige Herausforderung: „Die Einsatzzeiten erhöhen sich teilweise deutlich“, sagt Stefan Tives von der Hildener Feuerwehr. Wenn ein Einsatz in Hilden von der Alarmierung bis zur Rückkehr zur Wache sonst nach 30 bis 45 Minuten beendet sei, müssten die Sanitäter nun teilweise bis nach Düsseldorf-Heerdt fahren, um die Patienten an ein Krankenhaus übergeben zu können. Da dauert allein die Hinfahrt mitunter 30 Minuten. In dieser Zeit steht der Rettungswagen in Hilden nicht zur Verfügung. Das führte in jüngster Vergangenheit schon dazu, dass ein Rettungswagen aus Velbert samt Besatzung zur Hildener Wache geschickt wurde, um den Grundschutz zu sichern. Ein Standardverfahren in solchen Situationen und eigentlich eine Ausnahme, wie Stefan Tives betont. Doch diese Ausnahme werde in nächster Zeit noch häufiger auftreten.
Alle Abteilungen im Hildener Krankenhaus sind besetzt
Wer selbstständig ins Krankenhaus fährt, wird aber nicht abgewiesen: „Alle Patientinnen und Patienten wurden und werden fachkundig angeschaut und dann – wenn sie nicht in den GFO-Kliniken Mettmann-Süd aufgenommen werden mussten oder aus medizinischen Gründen aufgenommen werden sollten – je nach medizinischer Indikation regulär an die zuständigen KV-Praxen zugewiesen beziehungsweise an spezialisierte Krankenhäuser oder Zentren weitergeleitet“, erklärt GFO-Sprecher Emmrich weiter. Medizinische Indikationen zur Weiterleitung an Spezialeinrichtungen seien zum Beispiel komplexe kardiologische Erkrankungen oder der akute Schlaganfall, der eine Weiterbehandlung auf einer Stroke Unit erfordere. „Aber auch für diese Fälle findet zunächst eine medizinische Abklärung und Sicherung der Weiterleitung in den GFO-Kliniken Mettmann-Süd statt. Die GFO Kliniken Mettmann-Süd sind ein Grund- und Regelversorger mit vereinzelten Spezialisierungen. Patientinnen und Patienten mit komplexen Krankheitsbildern sind entsprechend den Vorgaben des NRW-Krankenhausplans, der medizinischen Erfordernis und im Interesse der Betroffenen an andere spezialisierten Einheiten weiterzuleiten, wenn diese am erstversorgenden Haus nicht vorhanden sind.“
Laut Emmrich seien alle Abteilungen im Hildener Krankenhaus momentan besetzt: „Sie werden zum Teil zeitweise von Mitarbeitenden aus dem GFO-Verbund und von Fremdpersonal unterstützt.“
Das Hildener St.-Josefs-Krankenhaus und das Langenfelder St.-Martinus-Krankenhaus firmieren seit dem 1. Januar unter dem Namen GFO-Kliniken Mettmann-Süd. Die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe hatte St. Josefs von der insolventen Kplus-Gruppe übernommen, nachdem diese Anfang Oktober 2023 neben dem bereits seit Langem kommunizierten Ende der Lukasklinik in Ohligs auch die Schließung der Kliniken in Haan und Hilden angekündigt hatte. Das Krankenhaus in der Gartenstadt konnte letztlich leider nicht gerettet werden.