Im vergangenen Jahr nahmen 424 Menschen aus Hilden an der Aktion teil. Ihre Fahrten summierten sich auf eine Distanz von rund 92 000 Kilometern. Sie drehten also mehr als zwei Runden um den Erdball. Noch beeindruckender war die Bilanz der Haaner: 702 Aktive, mehr als 130 000 Kilometer. Die Teilnehmer beider Städte sparten auf diese Weise insgesamt 36 Tonnen Kohlenstoffdioxid ein.

Geht da in diesem Jahr vielleicht noch mehr? Dafür müsste das Wetter mitspielen, was in den vergangenen Wochen nicht immer der Fall war. In Haan plant der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) eine besondere Aktion, damit die Zahl der gefahrenen Kilometer am Ende möglichst hoch ausfallen wird. Jeweils am Mittwoch (8., 15. und 22. Mai) lädt die Ortsgruppe ab 18 Uhr zu einer gemeinsamen, etwa 45 Kilometer langen Radtour durch – so das Versprechen – idyllische Landschaften ein. Startpunkt ist das Rathaus an der Kaiserstraße 85. Da die Tage mittlerweile wieder lang genug sind, können die Touren bis zu drei Stunden dauern.

Übrigens: Die Haaner knackten im vergangenen Jahr zum dritten Mal in Serie die Marke von 100 000 Kilometern. Das Ergebnis von 2023 ist jedenfalls der bisherige Rekordwert. „Man wolle möglichst viele Menschen für den dauerhaften Umstieg auf das Fahrrad im Alltag gewinnen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erklärt das Stadtmarketing in einer Pressemitteilung. Am Ende möchte man jedenfalls die aktivsten Radfahrer auszeichnen.

Auch Schulen können sich beteiligen. So wird die Schule, die die meisten Kilometer auf den Asphalt bringt, ebenfalls ausgezeichnet. Das Stadtmarketing weist darauf hin, dass dafür parallel zum Stadtradeln der Wettbewerb Schulradeln ins Leben gerufen wurde. Allein aus Nordrhein-Westfalen hatten sich dafür bis Mitte der Woche bereits mehr als 700 Schulen angemeldet. Dazu schreibt der Kreis Mettmann: „Ziel des Wettbewerbs ist es, eine gesunde Abwechslung zum meist bewegungsarmen Schulalltag zu ermöglichen und gleichzeitig die Schulgemeinde zu animieren, fit und aktiv zum Klimaschutz beizutragen.“

Das Stadtradeln soll auch in Hilden möglichst vielen Menschen Beine machen, oder besser: dicke Waden. Ein paar Argumente für die Teilnahme liefert Bürgermeister Claus Pommer: „Hilden ist die Stadt der kurzen Wege. Wer in der Itterstadt Fahrrad fährt, kommt schnell ans Ziel, ist flexibel und gewinnt somit Zeit für sich.“ Hilden biete hervorragende Bedingungen fürs Radfahren, verspricht der Pressedienst der Stadt. 100 überwiegend flache Straßenkilometer verteilen sich auf eine Fläche von gerade einmal 26 Quadratkilometern. Kurze Wege sind also garantiert.

Angemeldet hatten sich bis zur Wochenmitte in Hilden übrigens 24 Teams und sieben der 64 Mitglieder des Rates der Stadt. Das von der Politik auf den Weg gebrachte Mobilitätskonzept sieht übrigens vor, dass grundsätzlich mehr Menschen vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Für die Hälfte der Wege innerhalb des Stadtgebietes wird immer noch das Auto benutzt, der Anteil soll nicht zuletzt durch die Förderung des Radverkehrs auf circa ein Drittel sinken. Tempo 30 für Kraftfahrzeuge auf den Hauptverkehrswegen würde, so die Prognose, mehr Radfahrer auf die Straße bringen.

Am ersten Tag des Stadtradelns gibt es eine Sternfahrt mit Düsseldorf als Ziel. Auf dem Johannes-Rau-Platz soll um 14.30 Uhr eine Kundgebung beginnen. Im Anschluss folgt eine Demonstration auf zwei Rädern über 17 Kilometer durch die Landeshauptstadt. Wer dabei sein und nicht alleine nach Düsseldorf fahren möchte, steuert einen der 70 Startpunkte an oder stößt auf der Strecke zu den anderen Teilnehmern hinzu. In Hilden gibt es einen Treffpunkt am Itterpark (12.30 Uhr), in Haan geht es um 11.40 Uhr ab Brunnen am Neuen Markt los.