Hilden und Warrington in 3D
Das zweite Comenius-Projekt der Partnerstädte wird am 8. Mai präsentiert.
Hilden. Fatiha und Nisrine haben ihre Moscheen ins Bild gerückt. Leon und Leo stellen ihre Musikschule im Alten Helmholtz vor. Und Lisa liebt es, im „Café Extrablatt“ im alten Meldeamt Freunde zu treffen und zu chillen. Jugendliche sehen die Stadt mit ihren Augen — und das in 3D.
Darum geht es beim zweiten Comenius-Projekt der Partnerstädte Hilden und Warrington, gefördert mit EU-Mitteln. „HAPPI APP“ steht für Heritage, Arts, Past and Present International App. Mit Hilfe neuer Medien haben Jugendliche in Hilden und Warrington Ort, Gebäude und Plätze porträtiert, die für sie besondere Bedeutung haben.
Das Ergebnis ist am 8. Mai auf dem Ellen-Wiederhold-Platz zu sehen — mit einer Videoprojektion auf die Rückseite des Bürgerhauses. Schüler des Berufskollegs erwecken mit Mitarbeitern der Firma TNL-Nightlab aus Bielefeld das alte Rathaus zum Leben. Monatelang haben sie gearbeitet, um Fenstern und Türen ein digitales Eigenleben zu verleihen und das alte Rathaus mit Hilfe visueller Verfremdung in einem völlig neuen Licht erscheinen zu lassen.
Musikpädagoge Björn Petersen vom Helmholtz-Gymnasium hat mit seinen Schülern im Unterricht eine Musik komponiert, um diesen erstaunlich neuen Eindruck akustisch zu verstärken. In die Projekte werden die besten Videoclips und Präsentationen aus dem Unterricht eines Religionskurses am Berufskolleg Hilden, Workshops des Vereins JugendZeit und der Wilhelm-Fabry-Realschule eingebunden, berichtet Roland Becker vom Bürgermeister-Team.
„Die Anforderungen für die 15- bis 16-Jährigen waren ganz schön hoch“, erinnert sich Lehrerin Jutta Fiedrich, die das Projekt an der Fabry-Realschule betreut: „Die Partner auf der englischen Seite waren Colleges, an denen — anders als bei uns — performing arts wie Tanz, Theater, Film und so weiter unterrichtet wird. Die Schüler in Warrington waren etwas älter als unsere und konnten sich so richtig austoben.“ Schüler vom Berufskolleg Hilden veranstalteten einen viertägigen Workshop an der Fabry-Realschule, bei dem sie erste Erfahrungen mit 3D-Projektionen sammeln konnten.
Die Verständigung habe gut geklappt: „Unsere Schüler kamen mit Englisch sehr gut klar.“ Anders herum weniger: In Warrington werde Deutsch so gut wie gar nicht mehr unterrichtet. Die Jugendförderung stellte Kameras zur Verfügung und half beim Schneiden der Videos am Computer. Die Jugendlichen sollen Fertigkeiten und Anerkennung in „ihrer“ digitalen Welt erwerben, erläutert Susanne Zwiener ein Ziel des Projekts.