In Hilden gibt es wieder mehr Grundschüler
Einige Schulen sind plötzlich stark gefragt, andere weniger. Der Grund: Eltern haben die freie Wahl — und nutzen sie.
Hilden. Die Grundschul-Landschaft in Hilden ist in Bewegung. Das zeigen die Anmeldezahlen zum Schuljahr 2015/16, die Schuldezernent Reinhard Gatzke heute Abend (ab 17 Uhr im Saal des Bürgerhauses Mittelstraße 40) vorstellt.
Der Standort Schulstraße der Gemeinschaftsgrundschule Schulstraße beispielsweise hat 33 Prozent weniger Schüler (-13) und konnte erstmals nur eine Eingangsklasse bilden. Auch die Wilhelm-Busch-Schule büßt rund 17 Prozent Schüler ein, konnte aber die Zweizügigkeit halten. Die Astrid-Lindgren-Schule ist bei Eltern offenbar besonders beliebt. Dort wurden 76 Schüler angemeldet, 41 Prozent oder 31 mehr als im Schuljahr. Deshalb werden dort drei Eingangsklassen gebildet.
Warum Eltern einer Schule den Vorzug vor einer anderen geben, kann der Schuldezernent nicht genau sagen: „Die Motive der Schülerwanderung sind vielschichtig. Sie erklären sich aus der objektiven und subjektiven Wahrnehmung der Eltern und ihrer Kinder.“ Wie sehen das Schulgebäude und die Klassenräume aus? Sind die Lehrer nett? Wie werden die Kinder nach der Schule betreut? All das beeinflusst die Entscheidung der Eltern. Welche Konsequenzen zieht der Schuldezernent daraus? Eltern haben die freie Schulwahl und sie nehmen dieses Recht im kompakten Stadtgebiet auch wahr, meint Gatzke: „Gewinn- und Verlustentwicklung verändern sich von Schuljahr zu Schuljahr. Wir können bei der Schulentwicklungsplanung nur auf Sicht fahren und nachjustieren.“ Hinzu komme, dass die Zahl der Grundschüler in Hilden wieder wächst: „Im nächsten Schuljahr 2016/17 wird es 20 Eingangsklassen geben, zwei mehr als heute.“
Hintergrund: Familien lassen sich in Hilden nieder. Hinzu kommen die Kinder von Flüchtlingen. Wie viele tatsächlich in Hilden bleiben werden, sei noch offen. Gatzke geht davon aus, dass 25 Kinder pro Jahrgang zusätzlich an den Hildener Schulen aufgenommen werden müssen. Die Stadt will deshalb alle Grundschulstandorte erhalten, um das Raumangebot nicht ohne Not zu verknappen. Bei Problemen soll mit den Schulleitungen nach Lösungen gesucht werden. Heike Keding, Leiterin der Wilhelm-Hüls-Schule, hat schon Vorschläge gemacht, wie mehr Räume gewonnen werden können für weiter drei Eingangsklassen: „Die ersten Klassen der Offenen Ganztagsschule sollen zunächst versuchsweise im Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium essen gehen. Die übrigen Klassen sollen in der hauseigenen Mensa versorgt werden.“
Die Verwaltung prüft, ob man das Hausmeister-Haus umbauen könnte. Dort wohnt jetzt noch ein Rentner-Ehepaar. Für sie konnte bislang aber noch keine andere Wohnung gefunden werden.
Am Standort Walder Straße 100 der Gemeinschaftsgrundschule Kalstert sind vier Klassen in einem baufälligen Pavillon untergebracht. Zum kommenden Schuljahr soll der Regelunterricht ins Hauptgebäude und die OGS-Betreuung in den Pavillon verlagert werden, wurde mit Schulleiterin Roswitha Konnerth vereinbart.