Internationaler Garten: Ein Garten für alle Kulturen
Zwei Standorte könnten zu solchen Orten der Begegnung werden. Die Caritas hofft auf 15 000 Euro Förderung pro Jahr für das Projekt. Antrag wird nun gestellt.
Haan. „Wir beschäftigen uns schon lange mit der Idee, im Kreis Mettmann einen Internationalen Garten einzurichten. Und wir freuen uns, dass auch von Haan aus Signale in diese Richtung gehen“, sagt Martin Sahler vom Fachdienst Integration und Migration des Caritasverbandes Kreis Mettmann.
Sahler spielt damit auf die Anregung der parteilosen Ratsfrau Meike Lukat an, die diese Idee in die jüngste Sitzung des Sozialausschusses gebracht hatte. Sie könne sich einen solchen Garten, der auch als „Interkultureller Garten“ bezeichnet wird, in der Gartenstadt Haan gut vorstellen.
Sahler sieht diese speziellen Gärten als Willkommensgruß für Zuwanderer, denn diese Gärten sind ideale Orte der Begegnung. Viele Migranten und Flüchtlinge kämen aus kleinbäuerlichen Verhältnissen, so dass sie ihr Wissen dort gut anwenden und einbringen könnten. „Wir können sie uns an zwei Standorten im Kreis Mettmann vorstellen. Voraussetzung ist natürlich, dass wir Parzellen von den Städten kostenfrei pachten können“.
Zwar würden viele Migranten auch Schrebergärten pachten und so als Mitglied ein Teil des Kleingartenvereins sein: „Aber da hat ja jeder sein eigenes Reich, und der interkulturelle Austausch kommt zu kurz.
Die Migranten kommen dort mit den deutschen Familien längst nicht so in Berührung, wie wir uns das in einem Internationalen Garten wünschen und vorstellen können“, sagt Sahler, der in diesem Bereich schon Kontakte geknüpft habe. Zusätzlich zur gemeinsamen Gartenarbeit könne er sich dort dann auch einen kulturellen Bereich, beispielsweise mit Lesungen oder Kabarett, vorstellen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg fördert solche Projekte. Die Caritas wird einen entsprechenden Antrag stellen, der bis Mitte Oktober vorliegen muss. Sahler will ihn den Mitgliedern des Ausschusses, die um genauere Details baten, noch vor der nächsten Sitzung im November als E-Mail zukommen lassen. „Ich erwarte eine Rückmeldung, ob die Mittel bewilligt werden, Anfang des Jahres“.
Für die beiden geplanten Gärten hofft der Caritasverband auf etwa 15 000 Euro Förderung pro Jahr. „Damit müssen wir auskommen, aber das ist zu schaffen“, sagt Sahler.
„Als konkreten Schritt in Richtung Inklusion“ bezeichnet Andreas Rehm (GAL) die Idee, einen solchen Garten in Haan anzulegen. Er sieht darin den idealen Weg, um Flüchtlinge und Migranten stärker miteinzubeziehen.