Jugend entdeckt Weinfest für sich
Zahlreiche junge Besucher waren am Wochenende im Park Ville d´ Eu zu sehen. Gekühlte Weißweine waren der Renner.
Haan. Das zehnte Haaner Weinfest am vergangenen Wochenende im Park Ville d’Eu wurde nicht nur von Tausenden Haanern besucht, sondern am Samstag auch von einer offiziellen Besucherdelegation aus Eu, angeführt von Bürgermeister Yves Derrien. Er ist seit zweieinhalb Jahren im Amt. Nach Haan ist er jetzt zum ersten Mal gekommen. In Begleitung von Bürgermeisterin Dr. Bettina Warnecke und ihren Mitarbeiterin von der Haaner Wirtschaftsförderung konnten die Besucher aus der Partnerstadt französische und deutsche Weine verkosten und erste Kontakte knüpften.
Die Begegnungen werden sich im kommenden Jahr intensiv fortsetzen, denn Haan und Eu feiern dann 50 Jahre Partnerschaft — Jumelage, wie die Franzosen sagen. Den eigentlichen Charme des Weinfestes aber machten die vielen Menschen aus, die so zahlreich erschienen waren, dass ein Durchkommen im Park stellenweise unmöglich wurde. Musste man auch nicht. Denn man konnte einfach nur stehen blieben, die warmen Sommerabende am Freitag und Samstag genießen. Die Wein-Renner des Abends waren die gekühlten Weißweine von Loire, Mosel, Rheinhessen, aus der Pfalz und dem Breisgau. „Wir genießen die tolle Atmosphäre“ sagt Tatjana Gerken und balanciert ihren Teller mit Käse, Salami und Schinken. Und Tanja Galante-Kölsch fügt hinzu: „Das Weinfest ist für uns immer wie der Abschluss des Sommers“.
Sogar Tochter Isabelle (6) genießt den Abend, weil sie hier Freundinnen getroffen hat. Und das empfindet auch die 25-jährige Lisa Kinnigkeit, die gerade ihr Psychologie-Studium abgeschlossen hat. „Wir kommen her, weil wir hier groß geworden sind“, sagt sie und deutet auf ihren Freundeskreis. Man verabrede und treffe sich und genieße gemeinsam das Haaner Savoir-vivre.
Auch Dorothee Kreiß hat festgestellt, dass in diesem Jahr besonders viele junge Leute zum Weinfest gekommen sind. Das sei einfach toll. Sogar Heike Gorni, die Toilettenfrau, ist zufrieden. Die Leute seien großzügig, Randale gebe es nicht: „Ich bleibe bis zum Schluss.“ Das werde so gegen 23 Uhr sein. Platz gemacht wird im Park Ville d’Eu an diesen Abenden eigentlich nur für die Dixieland-Truppe von M. Toeppel oder für das französische Trio, das mit Trinkliedern für Stimmung sorgt. Am Sonntag sang noch der Haaner Männergesangverein und am Nachmittag spielte Oliver Richters dann auf seinem Akkordeon.
Denn der Gruitener Kirchenmusiker kann auch „französisch“ und animierte die Gäste zum Mitsingen. Frische Düfte französischer handgefertigter Seifen schlugen den Festbesuchern genauso entgegen wie die appetitanregenden Gerüche von geräucherten Würsten und Schinken oder auch von Brot. Am Stand von Fisch Schälte roch es nach Flammlachs und am Stand vom Becherhus verbreiteten Grillwürstchen und Steaks ihre unverkennbaren und anregenden Gerüche.