Kämmerer-Stelle wird wohl neu ausgeschrieben

Im September geht Heinrich Klausgrete in den Ruhestand.

Foto: Tinter

Hilden. Es gibt wohl kaum jemanden in Hilden, der wie Heinrich Klausgrete einen Überblick über die Entwicklung der Stadtfinanzen in den vergangenen Jahrzehnten hatte. Im September geht Hildens Kämmerer in Pension. Doch angesichts des Fiaskos rund um die Besetzung seiner Stelle im Rathaus hat es offenbar größere Bemühungen hinter den Kulissen gegeben, den städtischen Finanzfachmann dazu zu bewegen, noch eine Zeit lang weiterzumachen. Norbert Danscheidt (CDU) ist der zuständige Personaldezernent der Stadt Hilden.

Der Erste Beigeordnete räumte jetzt auf Anfrage ein: „Ja, es hat Gespräche mit dem Amtsinhaber gegeben.“ Als sich abzeichnete, dass die Suche nach einem geeigneten Nachfolger wohl länger dauern werde, habe er noch einmal mit Klausgrete Kontakt aufgenommen und versucht, eine befristete Verlängerung des Arbeitsverhältnisses mit ihm zu besprechen. Allerdings vergeblich. Heinrich Klausgrete wolle mit 63 Jahren aufhören und habe sich deshalb nicht zur Verlängerung überreden lassen. Weitere Neubemühungen zwecklos. Damit steht fest: Wenn die Gespräche mit der Personaldienstleistungsfirma, die geeignete Kandidaten für die Nachfolge des Finanzchefs finden sollten, erfolglos bleiben, muss das ganze Procedere wieder von vorne beginnen — die Stelle also neu ausgeschrieben werden. Das Gespräch werde diese Woche stattfinden, sagt Danscheidt. Es solle dabei geklärt werden, ob aus der Sicht des Headhunters noch Kandidaten in Frage kommen könnten, mit denen bisher nur der Dienstleister gesprochen habe.

Eine „Resterampe“ hat die Stadtverwaltung dabei allerdings nicht im Sinn: „Falls es zu einer direkten Neuausschreibung kommt, also keine weiteren Bewerber in Frage kommen oder noch zur Verfügung stehen, wird die Neuausschreibung sicherlich kurzfristig erfolgen“, betont der Beigeordnete. Die wäre immerhin in den Kosten des Vertrages enthalten. Die Stadt hatte die Politiker zuletzt darüber informiert, dass der von dem Headhunter ausgewählte Bewerber nicht mehr zur Verfügung stehe. Auch der einzige interne Interessent, Michael Witek, Leiter des Amtes für Beratung und Rechnungsprüfung, hatte, wie es heißt, auf Druck von Bürgermeisterin Birgit Alkenings bereits vor Wochen zurückgezogen. Ihn hätte die „Allianz für Hilden“ gerne für die Übergangszeit zumindest als kommissarischen Stadtkämmerer gesehen.