Glänzend bsuchter Feuerwehrtag „Explosive“ Stimmung an der Wache Nordstraße
Haan · Beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Haan ging es zwischenzeitlich hoch her. Neben spektakulären Einsatz-Vorführungen brachten die Brandbekämpfer den Besuchern aber auch technische Neuerungen näher.
Ein Haarspray, damit die Frisur hält, ein Deodorant und nicht zuletzt ein Raumspray, damit es auch im heimischen Wohnzimmer nach blühender Wiese duftet. Dass sich mit Sprays dieser Art nicht nur Werbefachleute, sondern auch Brandbekämpfer immer wieder intensiv beschäftigen, das wurde jetzt beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Haan mehr als deutlich.
Nicht nur im Falle eines Brandes geht von den Spraydosen eine unmittelbare Gefahr aus – auch die Unart mancher Zeitgenossen, die es amüsant finden, ein Feuerzeug in den Sprühstrahl der Dosen zu halten, führt nicht selten zu schweren Unfällen im häuslichen Bereich.
Eindrucksvoll: Spraydosen
können gefährlich sein
Die Feuerwehr Haan nahm das zum Anlass, dem Thema Spraydosen bei ihrem Präsentations-Tag am vergangenen Samstag besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Im Rahmen einer Vorführung demonstrierten die Brandbekämpfer nicht nur, welche Auswirkungen es haben kann, wenn einem eine solche Dose um die Ohren fliegt – sie zeigten auch eindrucksvoll, wie wenig es braucht, um einen Unfall dieser Art herbeizuführen.
Wer Spraydosen beispielsweise bei Sonne im Auto liegen lässt, läuft Gefahr, sie zum Zerbersten zu bringen. Dabei werden oft weitere hochbrennbare Stoffe freigesetzt, die zu einer Verschlimmerung des Brandes bis hin zur Explosion führen können.
„Flüssiggas ist hochentzündlich“, hieß es bei der Vorführung. Die Spraydose könne sich in einen „Flammenwerfer“ verwandeln und außerdem: Bei Verwendung in kleinen Räumen oder bei undichten Spraydosen kann sich das Flüssiggas in Bodennähe ansammeln und im schlimmsten Fall eine explosionsgefährliche Atmosphäre schaffen.
Die Demonstrationen – auch die alljährliche Übung mit brennendem Fritierfett – waren wieder spektakulär und aufschlussreich, allerdings nur ein Bestandteil von vielen bei dem alljährlichen bunten Treiben auf dem Haaner Feuerwehrgelände. Stefan Longerich, stellvertretender Feuerwehrchef in der Gartenstadt, demonstrierte beispielsweise, inwieweit die Einsatzkräfte heutzutage vom Einsatz moderner Flugdrohnen profitieren können: „Gerade in Situationen, bei denen wir sonst die Hilfe eines Hubschraubers benötigt haben, kann uns die Drohne mittlerweile enorm nützlich sein“, berichtete er. Seit etwa einem Jahr besitzt die Haaner Feuerwehr so ein Flugobjekt – es verfügt sogar über Wärmebild-Kameras und hilft deswegen enorm dabei, mögliche Glutnester bei der Brandbekämpfung aufzuspüren oder vermisste Personen ausfindig zu machen. Zuletzt war das Gerät Longerich zufolge am vergangenen Donnerstag im Einsatz, als unweit des Gruitener Bahnhofs ein sogenannter Werkstatt-Zug auf offener Strecke in Brand geraten war. In dem schwierigen Gelände habe das Gerät sehr hilfreich eingesetzt werden können, hieß es.
Zurück zum Tag der offenen Tür: Mit dem Besucherandrang am Samstag war die Feuerwehr einmal mehr hochzufrieden. Bereits am Vormittag war das Interesse groß. Und das steigerte sich von Stunde zu Stunde sogar noch. „Ein bisschen Glück mit dem Wetter hatten wir natürlich auch“, verriet Longerich: „Vor der Veranstaltung hat es geregnet, nach der Veranstaltung auch – wir haben also exakt den Sonnenkorridor erwischt“, fasste der 37-jährige Feuerwehr-Vizechef schmunzelnd zusammen.
Es passte aber auch vom Programm her wieder einmal alles perfekt: Angefangen bei der Fahrzeug-Ausstellung, die sowohl bei kleinen als auch großen Besuchern Anklang fand – bis hin zu einem Lösch-Parcours, den sich die Mitglieder der Kinderfeuerwehr ausgedacht und aufgebaut hatten.
Wer dabei noch nicht genug Einblick gewonnen hatte, wie es ist, ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau zu sein, der konnte seine praktischen Erkenntnisse am Brandsimulator noch weiter auffrischen. Und dass an diesem besonderen Tag auf dem Gelände nicht nur Feuer und Flammen gelöscht werden konnten, sondern immer wieder auch der eigene Durst, machte den Tag der offenen Tür erst richtig komplett.