Stadt bereitet Notunterkünfte vor Ukraine Kinder bald bei uns
Hilden · Die Stadt steht mit einer ukrainischen Stiftung in Kontakt, die ihre Einrichtungen für Waisenkinder im Kriegsgebiet evakuiert. Mehrere Busse sind auf dem Weg nach Deutschland. Die Verwaltung bereitet Unterkünfte vor.
150 Waisenkinder aus der Ukraine befinden sich am Mittwoch auf dem Weg nach Deutschland. Mehrere Busse bringen sie nach der russischen Invasion aus dem Kriegsgebiet. Die Stadt Hilden steht in Kontakt mit der Stiftung, die die Waisenhäuser unterhält – und bereitet alles für eine mögliche Ankunft von einem der Busse in der Itterstadt vor. Das bestätigt uns Bürgermeister Claus Pommer auf Nachfrage.
„Wir haben unsere Bereitschaft erklärt, Kinder in Hilden aufzunehmen“, sagt Pommer. Dabei handele es sich um rund 50 Kinder und ihre Betreuer. Die Stadt rechnet damit, dass der Bus bis Ende der Woche in Hilden eintrifft. Wann genau das der Fall sein wird, ist aber unklar. „Die Kommunikation ist nicht ganz einfach“, erklärt Claus Pommer.
Verwaltung bereitet Notunterkunft vor
Die Mitarbeiter der Verwaltung bereiten unterdessen Notunterkünfte für die jungen Kriegsflüchtlinge vor – damit die Waisenkinder dort zumindest vorrübergehend eine neue Bleibe finden und zur Ruhe kommen können. „Das sehen wir als unsere Pflicht an, als Gebot der Nächstenliebe“, sagt Claus Pommer. Der Kontakt zur ukrainischen Stiftung sei über die Nachbarschaftshilfe zustande gekommen.
Die Verwaltung hat die Turnhalle der Grundschule am Elbsee am Mittwoch zu einer Erstaufnahme-Station umgebaut. Dort sollten die Kinder zunächst ankommen und auch kurzzeitig untergebracht werden. Aber davon nimmt die Verwaltung jetzt Abstand, da die Unterkünfte bis zum Eintreffen des Busses komplett vorbereitet sein werden. Die Stadt rechnet neben den Kindern mit fünf Begleitpersonen. Um ihnen nicht nur eine Unterkunft zu bieten, sondern auch eine Betreuung in Hilden, haben sich am Mittwoch die Sozialverbände mit der Stadt ausgetauscht. Dort sei unter anderem besprochen worden, welche Hilfen zur Verfügung gestellt werden können.
Unterdessen rollt in Hilden eine Welle der Hilfsbereitschaft an. „Bei uns haben sich bereits viele Menschen über unsere Mailadresse ukraine-hilfe@hilden.de gemeldet“, sagt Bürgermeister Claus Pommer. Viele hätten Unterkünfte angeboten, andere wollen Hilfsgüter spenden, wieder andere möchten überall dort tatkräftig mit anpacken, wo Hilfe benötigt wird. Einige hätten auch Dolmetscher-Tätigkeiten angeboten. „Wir möchten die Hilfsangebote koordinieren und Kontakte herstellen“, sagt Claus Pommer.
Spenden sammelt die Verwaltung bislang noch nicht, verweist aber an die Hildener Institutionen, die Hilfsgüter ins Grenzgebiet zur Ukraine bringen möchten. Das hat beispielsweise der VfB 03 Hilden vor (Hoffeldstraße 106, Windeln (auch für Erwachsene), Toilettenpapier, Damenbinden, Mülltüten, Papier-Handtücher, Feuchttücher, Duschgel/Shampoo sowie Seife, Medikamente – Ibuprofen für Erwachsene und Kinder).
Geschäftsinhaber aus Hilden planen einen Transport
Auch die Formbar (Herderstraße 95) sowie die Pusteblume (Gerresheimer Straße 156, beide sammeln dicke Decken, Thermoskannen, Verbandskästen, Medikamente, Kindernahrung, Windeln) planen eine Transport. Der Pflegedienst Morgenstern (Schulstr. 21, Tel. 02103 715-58-65) sammelt Verbandsmaterial, Medikamente/Infusionen, Konserven und Getreide für die Flüchtlinge. Eine Übersicht über Möglichkeiten, in Hilden zu helfen, bündelt die Stadt unter www.hilden.de unter dem Punkt „Ukraine-Hilfe“.