Kolpingstraße/Ecke Heiligenstraße: Rohbau geht zügig voran
Auf dem ehemaligen Gelände der Awo entsteht ein Gebäudekomplex mit 19 Wohnungen.
Hilden. Es herrscht rege Betriebsamkeit an der Kolpingstraße/Ecke Heiligenstraße. Wo einst das Josef-Kremer-Haus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) stand, sind Bauarbeiter damit beschäftigt, einen zweigeteilten, neuen Wohnkomplex in die Höhe zu ziehen.
„Wir kommen gut voran“, sagt Polier Mike Bruno, während er das Treiben auf der Baustelle mit Argusaugen beobachtet. Muss er auch, denn das, was dort geschieht, ist nicht ganz ungefährlich. Schließlich werden von dem Kran im Zentrum der Baugrube unablässig Fertigbauteile hin- und hergehievt — über den Köpfen der Bauarbeiter.
„Das, was Sie dort oben schweben sehen, sind sogenannte Filigranwände für das Kellergeschoss“, sagt Mike Bruno. Sie bilden quasi das Gerüst, auf dem später die beiden dreigeschossigen Häuser stehen. Der Polier der ausführenden Otto Jung GmbH aus Troisdorf-Spich geht davon aus, dass der Rohbau im Juli fertig ist. „Das ist jedenfalls die Vorgabe.“ Komplett fertig sein soll der Neubau Ende des Jahres.
„Die ersten Übergaben sind für Dezember anvisiert“, sagt Volker Winz, Vertriebsleiter der Waldner Wohnungsbaugesellschaft aus Langenfeld. Sein Unternehmen vermarktet das 6,5-Millionen-Euro-Projekt, das sich über insgesamt 2000 Quadratmeter erstreckt.
Etwa 80 Prozent der insgesamt 19 Wohnungen seien bereits verkauft, sagt Winz. „Ehrlich gesagt hatten wir mit einem solchen Andrang nicht gerechnet. Andererseits: Bei dieser Toplage in der Innenstadt ist das Interesse nicht ganz unverständlich.“
Zwar müssen zwischen 295 000 und 765 000 Euro für die exklusiven, barrierefreien Wohnungen hingeblättert werden. Dafür sind sie mit 115 bis 230 Quadratmetern Größe äußerst geräumig, verfügen über Loggien, Dachterrassen oder Gärten. Und: Zwischen den beiden Gebäudeteilen wird es 20 unterirdische Stellplätze geben. „Die beiden Penthouse-Wohnungen waren sofort weg“, sagt Volker Winz.
Ganz unumstritten war das Projekt allerdings nicht. So hatte der Verein „Miteinander Ökologisches Wohnen Erleben“ („Möwe“) unter dem Vorsitz von Walter Enßlin ein Konzept für Sozialwohnungen vorgelegt und Berechnungen angestellt, wie ein Mietpreis unter acht Euro pro Quadratmeter möglich würde.
Es gab sogar eine Bürgeranhörung, bei der die Anwohner zwar Verständnis für die Verdichtung im Stadtzentrum zeigten, aber auch kritische Fragen etwa nach anstehenden Baumfällungen oder die Gebäudehöhe stellten. Zur Erinnerung: Das Josef-Kremer-Haus war gerade mal eingeschossig.
In einem Bieterverfahren unterlag der Verein jedoch der Waldner Wohnungsbau GmbH, für die sich im Übrigen auch der Wirtschaftsausschuss ausgesprochen hatte.