Prozess Korruption im Hildener Ordnungsamt
Düsseldorf/ Hilden. 23 Jahre lang war ein Verwaltungsangestellter bei der Stadt Hilden beschäftigt. Der heute 56-Jährige hatte eine Vertrauensstellung.
Er war für Konzessionen und Betriebsgenehmigungen in der Gastronomie und Spielhallen zuständig. Diese Position soll er allerdings jahrelang missbraucht haben, um Zahlungen der Geschäftsleute in die eigene Tasche zu stecken. Jetzt hat die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft die Anklage fertig. Sie wirft dem Mann Betrug, Untreue und Vorteilsnahme in 79 Fällen vor. Dabei sei ein Schaden von mehr als einer Million Euro entstanden.
Zwischen 2009 und 2014 soll der 56-Jährige „Fantasie-Gebühren“ kassiert haben. Vor allem die Betreiber von Glücksspielautomaten zahlten viel mehr als vorgeschrieben. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft steckte sich der Mann vom Ordnungsamt das Geld in die eigene Tasche.
Zum Teil soll der Beschuldigte auch Vorauszahlungen von Geschäftsleuten gefordert haben, die eine Spielhalle eröffnen wollte. Dabei prahlte er angeblich mit Insider-Informationen über Geschäftsräume, die bald frei werden würden.
Der Schaden, der seinem Arbeitgeber entstand, ist mit etwas über 80.000 Euro relativ gering. Der Löwenanteil entfällt auf Gelder der Gastronomen.
Der Verwaltungsmitarbeiter hatte eingeräumt, selbst spielsüchtig zu sein. Der 56-Jährige ist inzwischen nicht mehr bei der Stadt Hilden beschäftigt.