In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass sich Strauss Innovation in einer wirtschaftlichen Krise befindet, dem Unternehmen die Insolvenz droht. Bislang soll keine der 96 Filialen geschlossen werden. Aber was wäre wenn?

Caterina Paparo, die mit ihrer anderthalb Jahre alten Tochter Emilia auf dem Weg zu Strauss ist, kauft dort häufiger ein. Ihr würde das Geschäft sehr fehlen. „Sollte Strauss wirklich schließen, müsste dort auf jeden Fall etwas Neues her“, sagt sie. Das sieht auch eine ältere Haanerin so, die ihren Namen nicht nennen möchte. „Strauss wäre ein Verlust. Auch weil ich befürchte, dass dort dann gar nichts mehr reinkommt“, sagt sie und betont: „Wir unterstützen alle Fachgeschäfte in Haan.“

Eine andere Passantin hat gerade ihr Fahrrad zur Reparatur gebracht. „Das funktioniert hier in Haan“, sagt sie. Ansonsten kaufe sie dort selten ein, fährt stattdessen nach Hilden oder Düsseldorf. „Die Innenstadt mit der Durchgangsstraße ist ja auch nicht so idyllisch“, fügt sie noch hinzu.

Strauss-Filialleiter Herbert Müller möchte sich zur Krise seines Arbeitgebers nicht äußern. „Die Firmenleitung hat das Statement abgegeben, dass keine Filiale geschlossen wird“, sagt er. Mehr nicht.

Die Entwicklung von Strauss wird auch von der städtischen Wirtschaftsförderung mit Sorge verfolgt. „Wir müssen jetzt die kommenden drei Monate abwarten“, sagt Elmar Jünemann von der Wirtschaftsförderung. „Aber sollte das Geschäft tatsächlich schließen, würde wieder ein Teil des Einzelhandelssortiments wegbrechen.“ Und in der Übergangszeit, bis ein neuer Mieter für diesen Traditionsstandort gefunden ist, würde sich die Perspektive für den Haaner Einzelhandel weiter verschlechtern.