Legionellen: Halle gesperrt

Seit einer Woche ist die Sporthalle Walder Straße gesperrt. Und auch diese Woche bleibt sie geschlossen. Die Stadt wartet auf Ergebnisse der Proben.

Haan. Legionellen in den Kaltwasserleitungen der Sporthalle Walder Straße legen den Betrieb dort auch in dieser Woche lahm. „Wir haben die Leitungen zwar schon desinfiziert, warten jetzt aber noch auf die Ergebnisse der gezogenen Proben“, sagt Ute Eden, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements.

Bei der jährlichen Untersuchung von Wasserproben aus den Rohren der Halle durch ein Hygieneinstitut wurden die Bakterien, die unter anderem Lungenentzündungen hervorrufen können, festgestellt. „Wir mussten sofort handeln und haben die Halle für den kompletten Sportbetrieb gesperrt“, sagt Eden. In Fällen wie diesen gebe es keinen Spielraum. Die Ursachenforschung und Beseitigung könne nicht verschoben werden.

„Legionellen können sich überall dort gut entwickeln, wo es um die 25 Grad Celsius warm ist“, sagt Ute Eden und versichert: „Mit der Sanierung der Halle hat das nichts zu tun.“ Warum und wo sich die Bakterien in den Kalt-Wasser-Leitungen der Duschen und Waschbecken so vermehren konnten, steht noch nicht fest.

„Unser Warmwassersystem ist in Ordnung“, versichert sie. Dessen Leitungen würden regelmäßig mit 70 Grad warmem Wasser gespült. „Dort haben wir null Legionellen.“

Problematisch ist die Sperrung vor allem für die Schulen und die Vereine, denen ja schon die Sperrung der Halle Adlerstraße zu schaffen macht. „Ich musste am vergangenen Wochenende bereits vier Hallenspiele absagen“, sagt Stephan Becker, Hallenkoordinator beim Haaner Turnverein.

„Bleibt die Halle bis einschließlich kommenden Sonntag gesperrt, müssen wir weitere sieben oder acht Handballspiele absagen.“

Und die müssen dann irgendwann unter der Woche nachgeholt werden. Mit der Folge, dass dann wieder Trainingszeiten ausfallen. „Glück haben momentan nur die Leichtathleten. Die trainieren zwar eigentlich in der Halle, gehen bei dem schönen Wetter aber wieder raus“, fügt Becker hinzu.

Die milden Temperaturen kommen auch dem Schulsport entgegen. „Wir verlegen so viel wie möglich nach draußen“, sagt Markus Helf, Leiter der Hauptschule zum Diek. Und die Übermittagsbetreuung, zu der auch Angebote in der Sporthalle gehören, finden jetzt in anderen Räumen statt. „Natürlich engt uns die Situation ein, aber es ist gut, dass da nachgeforscht wurde“, sagt er. „Wir wollen ja gesunde Kinder.“

Auch an der Emil-Barth-Realschule macht die Hallensperrung Probleme. „Das trifft uns hart, weil wir die Halle auch jeden Nachmittag mit AG-Angeboten belegen“, sagt Schulleiter Reinhold Mertens. „Die können wir momentan nicht aufrecht erhalten.“ Unterricht falle aber nicht aus.

„Wir bieten ohnehin viel Schwimmen an und stellen ein Alternativprogramm auf die Beine“, sagt Mertens und fordert für die Zukunft ein Notprogramm. das am ersten Tag greift, wenn absehbar sei, dass eine Halle mehrere Tage geschlossen bleibt.

Wann in der Dreifachhalle Walder Straße wieder trainiert wird, stand gestern noch nicht fest. Ute Eden: „Wenn wir Glück haben, schon im Laufe dieser Woche, ansonsten in der kommenden Woche.“