Mack, Piene, Uecker Ausstellung — Kunst, die begeistert
Die Besucher im Kunstraum sind von Mack, Piene und Uecker überwältigt.
Hilden. Himmlische bis nahezu hysterische Töne gab es anlässlich der Vernissage „Mack, Piene, Uecker: Multiples, Grafiken und Prägedrucke nach ZERO“ am Sonntag im Kunstraum an der Hofstraße zu hören. Dabei war, wie Hausherr Hans-Jürgen Braun feststellte, „vor lauter Gästen kaum noch Kunst zu sehen“.
Geduldig schoben sich also die Besucher in langen Schlangen an den ausgestellten Werken von Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker vorbei — und waren begeistert. „Das ist ja ein Wahnsinnsbild“, begeisterte sich Rebecca Langer vor einem der „Sahara“-Motive von Heinz Mack.
„Unglaublich, wie der das Licht einsetzt“, begeisterte sich auch Ehemann Dieter. Auch Macks „Kleine Flügelplastik“ wurde mit Lobeshymnen geradezu besungen. „Einfach toll“, war noch das schlichteste Kompliment.
Etwa 50 Kunstinteressierte hatten sich Sitzplätze ergattert, schätzungsweise ein Drittel mehr nahm gerne mit Stehplätzen vorlieb, um ab 11 Uhr diversen Grußworten zu lauschen. Dazwischen gab es Musik von Saxofonistin Wardy Hamburg.
Besonders hörenswert war die kurze, fabelhaft vorgetragene Einführung Frank Schablewskis. „Der unsichtbare Raum wird von den drei Künstlern gezeigt“, von der Wüste (Heinz Mack) als Sinnbild für den leeren Raum sprach er, „ich hoffe, dass das Symbol zu Ihnen spricht“ und outete sich als Uecker-Fan: „Ich bin schlicht von Ueckers Prägedrucken begeistert.“ Hierbei lobte er die „Machart, wie ein zartes Papier über Nägel gegeben wird und Strömungen und Schwärme abbildet“.
„Der macht auch Führungen durch die Ausstellung? Das will ich hören“, kommentierte Barbara Röhn seine Worte. Und schon hatte sie mit ihren Freundinnen Anneliese Nölting und Roswitha Schmitt eine weitere Verabredung, „Kunst zu gucken“.
Natürlich gab es hier und da auch gebrummte Worte des Unverständnisses. Die Ueker-Skulptur „Terrororchester“ machte kunstsinnige Menschen wie Fritz Walter Mehler (82) ratlos.
Dass die beiden hölzernen, durch einen Riesennagel miteinander verbundenen Seiten aus dem Jahr 2011 als Hommage an Musiker John Cage zu verstehen ist, lässt sich eben auch nicht auf den ersten Blick erschließen. „Deshalb haben wir die Enkel dabei“, verwies er auf zwei Kinder. „Man kann die Kinder nicht früh genug mit Kultur in Verbindung bringen. So lernen sie, zu sehen.“