Martin Kurth wird neuer Leiter der VHS Hilden-Haan

Der 39-Jährige wurde gestern auf der Verbandsversammlung gewählt.

Foto: Stephan Köhlen

Hilden/Haan. Martin Kurth lacht, er wirkt gelöst und gut gelaunt. Gestern Abend hat die Verbandsversammlung ihn einstimmig zum neuen Leiter der Volkshochschule Hilden-Haan gewählt — und Bürgermeisterin Birgit Alkenings hat es eilig: Sofort drückt sie dem 39-jährigen Düsseldorfer eine Kladde in die Hand. Sie enthält den Vertrag. Klare Ansage: ganz schnell unterschreiben. Heiterkeit im Plenum. Schließlich hatte der letzte designierte Leiter genau das nach seiner Wahl nicht getan und damit der VHS weitere harte Monate und eine erneute, die dritte Ausschreibung beschert. Eine Situation, die aber Martin Kurth ebenso gut kennt. So wie in Hilden ist es ihm bereits beim Antritt seiner derzeitigen Stelle im März 2014 schon einmal ergangen.

Die Versammlung Hannover-Land hatte sich bereits zweimal für Bewerberinnen ausgesprochen, die beide nach ihrer Wahl nicht mehr wollten. Kurth war der „dritte Mann“. Und ist es in Hilden erneut, wenn auch unter leicht veränderten Vorzeichen. Hier sind zwar nicht gleich zwei Bewerber abgesprungen, sondern nur einer, jedoch war es bereits das dritte Auswahlverfahren. Jede Ausschreibung kostet 25 000 Euro, somit hat die VHS das Budget ausgeschöpft, das für die Findung zur Verfügung stand. Nun also Kurth. Für ihn hat sich die Auswahlkommission unter 70 Bewerbern entschieden. Mit seiner Unterschrift, so die Hoffnung, geht die Hängepartie für die VHS zu Ende. „Ich freue mich sehr, mein einziges Kind wieder in der Nähe zu haben“, sagte seine Mutter Ingrid am Rande der Wahl. „Wir wohnen in Düsseldorf.“ Martin Kurth will sich eine Wohnung in Hilden suchen, zusammen mit seiner Lebensgefährtin und dann auch wieder mit einer Katze. Die Stadt ist ihm bekannt.

Er ist in Urdenbach zur Schule gegangen und hat noch als Schüler erste journalistische Gehversuche gemacht. Dass es beruflich dann anders kam, „war eher Zufall“, sagt er. Er hat an der Universität Münster Politik, Germanistik und Neuere Geschichte studiert und mit dem Magister abgeschlossen. Von 2007 bis 2014 arbeitete Kurth bei der Heimvolkshochschule in Bielefeld, bevor er in die Region Hannover wechselte. Er selbst sagt von sich, dass er der politischen Bildung verhaftet sei. „Deswegen habe ich sehr viel mit Soldaten gearbeitet: Sie müssen sich von Berufs wegen politisch bilden.“ Gute Nachrichten also für die Hildener Waldkaserne, aber Kurth will das Feld erweitern um möglichst viele, die sich freiwillig um Gesellschaft und Politik bemühen und interessieren.

Noch ist es aber nicht so weit. Kurth muss seine Kündigungsfrist einhalten und will vor allem einen „aufgeräumten Laden“ dort hinterlassen. Es wird wohl Sommer, bevor das Führungsteam um Heiner Fragemann, Frank Lungenstrass und Juliane Kerzel-Kohn um den neuen Leiter erweitert wird. Privat treibt Martin Kurth viel Sport — Laufen, Fitness und vor allem Fahrradfahren. Auch in dem Punkt dürfte ihm die Fahrradstadt Hilden gefallen.