Anwohner des Warringtonplatzes sind enttäuscht von der Stadt Hilden
Das Ordnungsamt musste vergangenes Jahr dreimal auf dem Platz tätig werden.
Hilden. Vor allem im Sommer ist der Warrington-Platz als abendlicher Treffpunkt für Jugendliche beliebt — sehr zum Unmut von Anwohnern und Einzelhändlern, die von einer wachsenden Lärmbelästigung und zunehmendem Unrat berichten. „Oftmals habe ich das Gefühl, dass der Treff zum Vorglühen für weitere Discobesuche oder andere Aktivitäten genutzt wird“, stellt Margrit Quaedvlieg fest. Auch andere Hildener Bürger haben die Probleme am Warrington-Platz längst registriert.
Sie beklagen ein wachsendes Problem, das sich seither offenbar nicht gelegt, sondern dem Empfinden der Anwohner nach sogar noch verschlimmert hat. „Seit über 20 Jahren sind wir Anwohner des Warrington-Platzes. Seit geraumer Zeit ist ein Ansteigen der Jugendlichen-Treffs zu verzeichnen“, berichtet Margrit Quaedvlieg. Und auch Christine Wallenborn beklagt: „Die jungen Männer brüllen herum, die Mädels kreischen — das ist nicht mehr zu tolerieren.“ Von Polizei und Ordnungsamt sehen sie sich allein gelassen.
„Die Präsenz der Polizei lässt zu wünschen übrig“, sagt Margrit Quaedvlieg. Die Polizei indes sieht im Warrington-Platz bislang kein besonderes Problem. Und eine weitere Bürgerin zeigt Verständnis: „Wo sollen sich die Jugendlichen denn treffen, jetzt, wo das Jugendzentrum ,Jueck’ weg ist?“, fragt Quaedvlieg.
Auch aus Sicht der Stadtverwaltung hat sich das Problem nicht verstärkt. Wie Klaus Helmer berichtet, ist das Ordnungsamt im vergangenen Jahr dreimal eingeschritten, davon im Juli zweimal. Zum einen wurden nachmittags drei leicht alkoholisierte Personen des Platzes verwiesen, ein anderes Mal haben Anwohner das Jugendamt über lärmende Jugendliche informiert. Im September 2016 gab es einen weiteren Platzverweis wegen Biertrinkens. Aus Sicht der Stadtverwaltung ergibt sich daraus kein wachsendes Problem, und auch der Zentrale Bauhof könne „keine spürbare Zunahme der Vermüllung beobachten“, sagt Klaus Helmer vom Haupt- und Personalamt der Stadt Hilden. Aus Sicht der Stadt ist auch nicht der Abriss des Jugendzentrums „Jueck“ im Jahr 2015 als Ursache des Problems zu sehen.
Auch zu Zeiten des ,Jueck’ gab es immer Jugendliche, die im Innenstadtbereich unterwegs waren“, sagt Helmer. Für sie werden Alternativen angeboten — wie die „Sonderbar“, der Jugendtreff der evangelischen Kirche an der Eisengasse. „Häufig möchten diese Jugendlichen ihre Freizeit jedoch ohne pädagogische Aufsicht verbringen“, stellt Klaus Helmer fest.
Der Streetworker sucht sie daher an ihren Treffpunkten auf und erinnert sie auch daran, dass sie sich „an bestimmte Spielregeln“ zu halten haben. Eine Verbesserung beobachten sie dadurch nicht, sagen die Anwohner.