Mehr Leben auf dem Fritz-Gressard-Platz

Freie Liberale starten Initiative, um mehr Leben auf den Fritz-Gressard-Platz zu bringen.

Hilden. Der Fritz-Gressard-Platz ist ein wenig verwaist: der Brunnen defekt, das Restaurant in der naheliegenden Stadthalle schon lange geschlossen, die Tiefgarage nur zu Veranstaltungen geöffnet. Die Hildener Freien Liberalen haben sich vorgenommen, das zu ändern.

Sie plädieren für die Wiedereröffnung des Restaurants und für die generelle Nutzbarkeit der Garage: „Wir haben nicht so viele Tiefgaragenplätze und brauchen diese“, sagt Fraktionsvorsitzender Friedhelm Burchartz: „Der Vertrag des Restaurantpächters läuft zwar noch bis 2019. Aber er ist nicht daran interessiert. Vielleicht kann man seinen Vertrag ablösen?“

Die Brunnenanlage soll, wenn es nach den Freien Liberalen geht, entfernt werden — denn so würde Platz entstehen für Veranstaltungen der Hildener Vereine. Das jährliche Schützenfest der St. Sebastianer zum Beispiel wäre laut Burchartz auf dem Fritz-Gressard-Platz gut aufgehoben. Entsprechende Anträge wollen die Freien Liberalen morgen in die Ratssitzung einbringen.

Ziel der Forderungen ist es, die Attraktivität der Stadthalle, der Geschäfte im Steinhäuserzentrum und des Stadtparks zu erhöhen sowie den Bereich stärker an das Stadtzentrum anzubinden. Durch die Verlegung des Schützenfestes sollen das geschäftliche Umfeld des alten Marktes und der erst kürzlich sanierte Platz entlastet werden.

„Das ist kein Dauerzustand: Das Zelt, das für das Schützenfest aufgebaut wird, ist ein Problem für die anliegenden Geschäfte und eine Konkurrenz für die Außengastronomie der Gastwirte“, sagt Burchartz: „Die Zeltanker zerstören außerdem auf Dauer das alte Pflaster.“ Den Fritz-Gressard-Platz als Alternative findet er ideal.

Dass Anwohner die Begeisterung für seine Idee mit dem Schützenfest auf dem Fritz-Gressard-Platz nicht teilen, glaubt Burchartz nicht: „Das sind Riesenabstände. Natürlich kann schon eine einzige Person ein Problem werden. Aber wir wollen ja erst einmal nur, dass es untersucht wird.“

Harold Biesgen, 1. Brudermeister der St. Sebastianus Schützenbruderschaft, steht Verbesserungen grundsätzlich positiv gegenüber. „Auf dem alten Markt wird es durch Proteste von Anwohnern von Jahr zu Jahr schwerer. Und wir haben schon hohe Auflagen wegen der Lautstärke, so dass es uns schwerfällt, überhaupt Musik zu machen“, sagt er.

Bedenken hat Biesgen allerdings wegen des Platzangebots auf dem Fritz-Gressard-Platz: „Wir haben ein 30 mal 15 Meter großes Zelt. Ringsum muss Platz sein für den Auf- und Abbau, außerdem muss ein Toilettenwagen neben das Zelt.“ Zusätzlich befürchtet er, man könne sich mit den Besuchern zeitgleich stattfindender Veranstaltungen in der Stadthalle ins Gehege kommen.

Auch Daniel Beier, stellvertretender Ordnungsamtsleiter, hat Zweifel. „Die Zufahrt für die Feuerwehr müsste gegeben sein.“ Auch befürchtet er Probleme mit der Lautstärke: „Auf der einen Seite die Stadthalle, auf der anderen hohe Bebauung — das wirkt wie ein Trichter und wird ganz schön schallen.“