Millionen-Investition für Schulen nötig

Im Unterhaltungsprogramm für Schulen und Sporthallen klafft eine Finanzierungslücke von 1,5 Millionen Euro.

Foto: Olaf Staschik

Hilden. In den kommenden vier Jahren muss die Stadt gut sechs Millionen Euro investieren, um ihre Schulen und Sporthallen in Schuss zu halten. Das geht aus einer Vorlage von Dezernent Norbert Danscheidt für den am Mittwoch tagenden Schul- und Sportausschuss hervor. Das Gebäudeunterhaltungsprogramm soll dafür sorgen, dass die Immobilien in gutem Zustand bleiben, die Kosten für den Haushalt überschaubar sind und Reparaturstaus vermieden werden.

Problem: 1,57 Millionen Euro, die 2016 bis 2018 eigentlich investiert werden müssten, sind bislang nicht in der Finanzplanung von Kämmerer Heinrich Klausgrete vorgesehen. Er hat ohnehin damit zu kämpfen, dass ihm ab 2015 jedes Jahr knapp zwei Millionen Euro fehlen. Die Schlüsselzuweisungen von Land und Bund für Hilden fallen um diesen Betrag geringer aus. Wie kam es zu der „Finanzierungslücke“? Der Aus-, Um- und Neubau für die Offenen Ganztagsschule hatte in den vergangenen Jahren Vorrang, erläutert der städtische Gebäudemanager Ralf Scheib. Vor elf Jahren startet Hilden mit fünf OGS-Gruppen, rechnet Schuldezernent Reinhard Gatzke vor. Der Bedarf wuchs und wuchs. Heute gibt es 39 OGS-Gruppen. 2015 müssen zwei weitere eingerichtet werden. Dieser finanzielle Kraftakt sei nur zu stemmen gewesen, indem Einzelmaßnahmen bei der Schulgebäudeunterhaltung verschoben wurden, erläutert Scheib. Besondere Dringlichkeit besteht bei der Wilhelm-Hüls-Schule an der Augustastraße. Die Offene Ganztagsschule ist stetig gewachsen. Jetzt fehlen Räume. Es muss angebaut werden.

Der 4-Klassen-Pavillon am Standort Walder Straße 100 der Gemeinschaftsgrundschule Kalstert ist bereits über 40 Jahre alt und in einem schlechten Zustand. „Die wirtschaftliche Lebenszeit beträgt nur noch sechs Jahre“, rechnet Scheib vor. Restwert: 31 000 Euro. Ein Abriss wäre die wirtschaftlichste Lösung, so der Gebäudemanager. Ab dem kommenden Schuljahr sollen die Grundschüler zunächst nur noch im Hauptgebäude unterrichtet werden.

Anders sieht es beim so genannten Kocks-Pavillon des Helmholtz-Gymnasiums aus. Die technische und wirtschaftliche Lebensdauer dieses Gebäudes sei bei einem Restwert von 650 000 Euro deutlich länger. „Die Sanierung lohnt sich, das ist eine Frage des Bedarfs.“ Ralf Scheib wird mit den beiden Schulen ermitteln, wie viele und welche Räume die Sekundarschule und das Gymnasium künftig brauchen — und dann der Politik Vorschläge machen. Die größten Posten im Schulgebäudeunterhaltungsprogramm sind übrigens der geplante Abbruch der aufgegebenen Theodor-Heuss-Hauptschule 2016 (einschließlich Planung 630 000 Euro) sowie die Modernisierung der Außenanlagen des Helmholtz-Gymnasiums (895 000 Euro von 2015 bis 2017) und der Sekundar-/Fabry-Schule (408 000 Euro in 2015 und 2016).