Miniermotte befällt Hildener Kastanien

Der Schädling wird zum großen Problem. Experten raten, das Laub aufzusammeln.

Hilden/Haan. Für die Kastanien in Hilden beginnt der Herbst schon im August. Denn während alle übrigen Bäume an Straßen und in Grünanlagen noch ein sattes Grün aufweisen, beginnt das Laub der Kastanien bereits zu welken und abzufallen. Woran liegt das?

Darauf angesprochen, sagt Achim Henrichs vom Tiefbau- und Grünflächenamt: „Auch mir ist den vergangenen Wochen die starke Braunfärbung bei den Kastanien aufgefallen.“ Die Ursache liege nicht etwa im Hitzestress, sondern in einem Schädling begründet. „Die Braunfärbung bei den Kastanien dürfte jedoch mehrheitlich auf die Miniermotte zurückzuführen sein“, sagt Henrichs. Dieser Schädling trete inzwischen in fast allen Städten auf. Im Vergleich zu anderen Städten war er jedoch in Hilden bislang eher weniger verbreitet, sagt Henrichs.

Jetzt aber scheint sich die Miniermotte zu einem flächendeckenden Problem auszuweiten. Wer aufmerksam hinschaut, sieht fast ausnahmslos alle Kastanien befallen. Das braune Laub ist jedoch nur ein Schönheitsfehler. Denn nur selten führt ein Befall mit der Miniermotte dazu, dass ein Baum gefällt werden muss: „Die Bäume werden durch den Befall zwar geschädigt, sterben aber nicht ab. Je nach Zeitpunkt des Befalls treiben sie erneut aus“, weiß Henrichs. Insofern habe es in Hilden auch noch keine Baumfällungen aufgrund des Miniermottenbefalls gegeben.

Das Problem betrifft nicht nur das städtische Grün. Auch Kastanien in Privatgärten sind befallen. Was tun? „Ein wirksamer Schutz gegen die Miniermotte ist kaum möglich, da sie inzwischen flächendeckend verbreitet ist“, sagt Henrichs. Die einzige praktikable Bekämpfungsmaßnahme sei es, das Laub gründlich zu beseitigen. Das bestätigt auch Oliver Fink, Vorsitzender des in Haan ansässigen Verbandes der Garten/Baumschulen: „Man schützt seine Kastanien am besten durch sorgfältige Vernichtung möglicher Unterschlüpfe für die Motten“, so Fink. Dazu müsse das gesamte Laub der Bäume pedantisch den ganzen Herbst über regelmäßig zusammengerecht und vom Grundstück entfernt werden. Denn darin seien immer noch die Puppen der letzten Mottengeneration, „die unbedingt beseitigt werden müssen“.

Die Erfahrung zeigt: Werden die Blätter beseitigt, kann das den Erstbefall im kommenden Frühjahr verringern. Allerdings dürfe das befallene Laub nicht auf dem eigenen Kompost verrotten. Denn dort können die Puppen überleben. Stattdessen muss das Laub zu einer Kompostieranlage gebracht oder über den Restmüll entsorgt werden. Denn „erst durch die Verbrennung sterben die Tiere ab“, so Fink.