Mit 60 Sachen um die Krone des Haaner Bobbycar-Cups

Am Wochenende fand das neunte Rennen der Närrischen Zelle Haan auf der Rheinischen Straße statt.

Foto: Dirk Thomé

Haan. Es geht nur um eins: „Der König muss runter von seinem Thron“, sagt Jürgen Heun und gibt sich kämpferisch. Der König ist Ralf Marschke, der seit fünf Jahren ungeschlagener Sieger des Bobbycar-Rennens um den „Großen Preis von Haan“ ist. Am Wochenende war es wieder soweit und die Rheinische Straße wurde zur Rennstrecke erklärt.

Auf einem guten halben Kilometer galt es, mit den selbst gebauten Bobbycars 50 bis 60 Stundenkilometer zu erreichen. Bis solch ein Fahrgestell zusammengebastelt ist, können schon mal 25 bis 30 Stunden vergehen, sagt Jürgen Heun, der schon etliche Modelle gebaut hat.

Alles fängt im Spielzeugladen an: „Dort halte ich nach günstigen Bobbycars Ausschau“, sagt Heun. Im Gefährt ist später aber nur noch der Korpus wiederzuerkennen. Die Räder werden durch eigens konstruierte und gefertigte Rollen ersetzt, statt des Plastiklenkrads wird ein neues aus Metall angebracht. „Da steckt einiges an Arbeit und Kosten drin“, sagt Heun. Würde er sein Bobbycar jetzt verkaufen, sei das wahrscheinlich 1000 Euro wert, schätzt er.

Nach jedem Rennen wird dann nochmals aufgerüstet: „Beim nächsten Mal will man ja noch schneller sein“, sagt der Haaner. So hoffte er auch an diesem Wochenende, sein Vorjahresergebnis verbessern zu können und Marschke endlich zu schlagen. Und der hatte dementsprechend Respekt: „Das wird schwer dieses Jahr, die Differenz wird immer geringer.“

Aus Erfahrung kann er einige Tipps geben, wie ein möglichst gutes Ergebnis erzielt werden kann. „Wer seine Füße benutzt, um sich unterwegs vom Boden abzustoßen, hat verloren“, sagt er. Schwung müsse ausschließlich auf der drei Meter hohen Startrampe aufgenommen werden. Zudem ginge es darum, sich selbst möglichst windschnittig zu machen: „Je besser man das Gewicht verlagert, desto schneller nimmt man Fahrt auf.“

Das im K.-o.-System ausgetragene Rennen an sich sei jedoch oftmals nebensächlich, sagt Teddy Henschke, Veranstalter des Rennens. „Es geht um das Basteln an den Bobbycars, das ist die eigentliche Attraktion“, sagt er.