Musik: Jo(h)nny hat Rock im Blut

Die Musiker gewannen in diesem Jahr den Wettbewerb des Kreises Mettmann für Nachwuchsbands und arbeiten jetzt an ihrem ersten Album.

Kreis Mettmann. Immer auf Tour, immer viel zu tun - Julian Endres hat momentan kaum noch Platz in seinem Terminkalender. Denn er und seine Bandkollegen von "Jo(h)nny Handsome" haben in den kommenden Monaten noch viel vor. Auftritte in Hamburg, Bonn und Düsseldorf stehen an und - das ist wahrscheinlich das noch viel größere Projekt, das sie derzeit in Angriff nehmen - ein Album soll herauskommen.

Genau daran arbeitet Endres, der Schlagzeug spielt, eifrig. "Dann haben wir auch endlich etwas, was wir Plattenfirmen vorlegen können. Und natürlich hoffen wir, dass wir mit dem, was wir machen, Erfolg haben", sagt der 18-Jährige.

Und das ist eine Mischung aus Rock-, Indie-, Crossover-Musik nach Vorbildern wie Guns ’n´ Roses, Nirvana oder Aerosmith. Im Kreis Mettmann ist die fünfköpfige Band aus Ratingen schon längst eine bekannte Größe.

Denn "Jo(h)nny Handsome" haben dieses Jahr den Wettbewerb für Nachwuchsbands gewonnen, den der Kreis Mettmann gemeinsam mit der Stadt Hilden und der Katholischen Jugend St.Konrad durchführte. Gegen acht Konkurrenten konnten sie sich mit ihrer Musik durchsetzen und die Jury und rund 300Zuschauer von ihrer Bühnenpräsenz überzeugen.

Dabei waren sie sich gar nicht sicher, in die Endausscheidung zu kommen. "Wir haben halt das Demotape auf gut Glück dahin geschickt", erzählt Endres. Dass sie bei dem Wettbewerb im Area51 in Hilden mitgemacht haben, hat sich bereits für sie bezahlt gemacht.

"Danach haben uns viele Clubs und Veranstalter angerufen, die wollen, dass wir bei ihnen auftreten", erzählt Endres, der sich gemeinsam mit dem Sänger Tobias Schenkel, den Gitarristen Philipp Robien und Jonas Schmitz sowie dem Bassisten Lukas Leineweber freut sich über so viel positive Resonanz.

Und sie haben auch allen Grund dazu. Denn das Alternativ-Quintett gibt es in dieser Form noch nicht allzu lange. Anfang 2007 gründete sich zunächst eine lose Formation - eine Art Musikprojekt, bei dem offen war, was die Zukunft bringen wird. Endres war damals noch nicht dabei. Doch schnell holten Schenkel, Robien und Schmitz ihn mit in die Band. "Wir waren schon vorher befreundet und kannten uns. Und so haben mich meine Bandkollegen einfach gefragt, ob ich nicht mitspielen will", sagt der Schlagzeuger.

Dann folgte mit einem Auftritt bei einem Open Air Festival in Neunkirchen-Selscheid die Feuertaufe. Nach dem Konzert mit ihrem einschlagenden Debüt-Hit "Wanna Be Gangster" gründete sich nun aus dem anfänglichen Projekt die heutige Band "Jo(h)nny Handsome", benannt nach dem Film von Walter Hill mit Mickey Rourke und Ellen Barkin in den Hauptrollen.

Sänger Tobias Schenkel sah den Film und fand den Namen passend. Denn so widersprüchlich die Bezeichnung "schöner Johnny" für den entstellten Hauptdarsteller ist, so widersprüchlich ist auch die Aufmachung der Band bei ihren Auftritten.

Wenn die Fünf die Bühne rocken, gehen sie nicht, wie das Klischee es vermuten ließe, mit Jeans, Nietengürtel und zerfetzten Shirts auf die Bühne, sondern in Nadelstreifenanzügen - ein Stilbruch, der auch in Hilden gut ankam.

Nach ihrem Auftaktkonzert folgten weitere kleine Clubkonzerte. Ihren bisher größten Auftritt hatten die 18- bis 21-jährigen Musiker bei einem zweistündigen Auftritt in der Rhein-Sieg-Halle in Siegburg vor knapp 900 Zuschauern. "Das war schon ein geiles Gefühl", sagt Endres. "Das will man immer wieder haben."

Im November dieses Jahres stieß dann Bassist Lukas Leineweber zur Band. Mit ihm bereiten sich die vier anderen schönen Jo(h)nnys auf einen Auftritt beim Internetfernsehsender Balcony TV in Hamburg vor. Danach spielen sie noch ein Konzert in der Stadt.

Dass sie groß rauskommen wollen, ist keine Frage. "Das will ja jeder, der von dem, was er tut, überzeugt ist", sagt Endres. "Aber wir sind nicht verbissen und lassen das mal entspannt auf uns zukommen."