Hilden Enkelin startet eine Briefaktion

Hilden. · Horst Büttner kann seinen Geburtstag wegen Corona nicht feiern.

Horst Büttner mit seiner Enkelin Nadine Schmidt.

Foto: Nadine Schmidt

Es hätte ein fulminantes Fest werden sollen: Die Gäste hätten gut gegessen, sich von der Tanzgruppe unterhalten lassen und vor allem hätten sie Horst Büttners 90-jährigen Geburtstag gefeiert. Doch angesichts der Corona-Pandemie musste der Hildener schweren Herzens seine Feier absagen.

„Er hatte sich so gefreut auf diesen Tag – man wird schließlich nur einmal im Leben 90“, sagt seine Enkelin, Nadine Schmidt. Sogar Horst Büttners Schwester, die in den USA lebt, wollte kommen. Das lang ersehnte Wiedersehen muss die Familie allerdings noch einmal verschieben, denn voraussichtlich wird sich die Lage bis zum Geburtstag am 1. Mai noch nicht verbessert haben.

„Ich habe gemerkt, wie traurig mein Opa nach der Absage war und will ihm nun trotzdem eine Freude bereiten“, sagt Nadine Schmidt und erzählt von ihrem Plan: Sie will für ihren Opa Glückwunschbriefe von Verwandten, Freunden, Bekannten, aber auch Menschen aus dem öffentlichen Leben für ihren Opa sammeln. Am seinem Geburtstag will sie ihm dann ein gebundenes Buch mit allen Briefen zukommen lassen. „Zur Not legen wir es ihm vor die Türe, und er muss es dann am Fenster für uns öffnen“, sagt sie und hat schon vor Augen, wie ihr Opa reagieren wird.

Die enge Beziehung zum Großvater hat Nadine Schmidt bereits mit jungen Jahren aufgebaut: „Mein Opa ist ein ganz herzlicher Mensch. Er hat uns früher von der Kita abgeholt, mit uns Ausflüge gemacht in den Zoo oder nach Königswinter.“ Mit „uns“ meint Schmidt ihre Schwester, ihre Cousine und ihren Cousin. In den Sommerferien stand für die Vier regelmäßig eine Woche Urlaub bei Oma und Opa an. „Da haben wir uns immer drauf gefreut“, erinnert sie sich. Auch heute sei Opa Horst noch ausgesprochen fit: nehme am Familienkegeln teil, gehe regelmäßig zum Tanzkreis – doch auch diese Aktionen fallen derzeit aus. „Mit der Briefaktion will ich ihm ein Lächeln ins Gesicht zaubern“, sagt Nadine Schmitt. Das Briefebuch sei ein Dankeschön für die gemeinsame Zeit. Sie würde sich freuen, wenn noch ganz viele Glückwünsche dazu kommen und ruft zum Mitmachen auf. Bis zum 1. Mai soll es noch eine Überraschung bleiben.