Kreis Mettmann Corona-Teststationen gehen in Betrieb

Kreis Mettmann. · Rund 50 Menschen nutzten das Angebot in Hilden und Ratingen am ersten Tag. Pro Tag sind jetzt 200 Tests im Kreisgebiet möglich.

 Ein DRK-Mitarbeiter reicht am Hildener Berufskolleg das Teströhrchen und eine Anleitung durchs Autofenster.

Ein DRK-Mitarbeiter reicht am Hildener Berufskolleg das Teströhrchen und eine Anleitung durchs Autofenster.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Der blaue Kombi rollt langsam durchs Holterhöfchen, die Fahrerin findet nach kurzer Suche das Schild zur „Probenentnahme“, biegt auf den Lehrerparkplatz des Berufskollegs und wird an der Einfahrt zum am Mittwoch eingerichteten Corona-Drive-in von einer Mitarbeiterin des Kreises Mettmann aufgehalten. Diese prüft schnell das Kennzeichen, dann darf die Frau im blauen Kombi weiterfahren.

Auf dem Gelände des Hildener Berufskolleg am Holterhöfchen betreibt der Kreis seit Mittwoch die Abstrichstation und eine Corona-Praxis. Der Ansturm blieb am ersten Tag aus: „Noch war nicht viel los“, erklärt ein Mitarbeiter in der Corona-Praxis. Alle hatten sich zuvor telefonisch angemeldet und einen Termin vereinbart. Ohne Termin stand niemand vor der Türe – er wäre auch nach Hause geschickt worden, denn ohne vorherige telefonische Anmeldung wird niemand untersucht.

Am Vormittag schaut sich Landrat Thomas Hendele die Praxis in den Schulräumen an, bedankt sich bei den Mitarbeitern. Ein Arzt ist zu den Öffnungszeiten vor Ort, er wird von weiteren Mitarbeitern unterstützt. Es gibt einen Empfangsbereich, mehrere Untersuchungsräume, einen Wartebereich mit ausreichend Sicherheitsabstand – Eingang und Ausgang sind voneinander getrennt.

Die Frau im blauen Kombi fährt an Absperrgittern vorbei und hält vor einem Tor. Dort wartet ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Nachdem die Daten abgeglichen sind, reicht sie der Fahrerin das Testkit und einen Anleitungszettel ins Auto. „Wie mache ich einen Abstrich in der Mundhöhle“, steht dort. „Öffnen Sie Ihren Mund weit. Streichen Sie mit dem Tupfer mehrfach über die Mundschleimhaut (nicht die Zunge, nicht die Zähne, nicht die Lippen) im hinteren Teil der Mundhöhle. Um Würgereflex zu vermeiden, können Sie dabei tief ausatmen.“ Danach kommt der Tupfer wieder in das Röhrchen. Die DRK-Mitarbeiterin übernimmt das Röhrchen. Später am Tag kommt ein Bote des Testlabors vorbei und holt die Röhrchen ab.

Rund 25 sind es am Mittwoch. „Wir rechnen damit, dass sowohl Corona-Praxis als auch Abstrichstation erst kommende unter Volllast laufen“, erklärt Kreissprecherin Daniela Hitzemann. Diese Woche müsse sich erst noch herumsprechen, wie potenziell Erkrankte einen Termin vereinbaren können. Dann sollen bis zu 70 Menschen in Hilden getestet ­werden.

Weitere 70 können in der ebenfalls am Mittwoch in Betrieb genommene Drive-in-Station in Ratingen getestet werden. Dort bot sich am Mittwoch ein ähnliches Bild wie in Hilden. Ein rotes Auto fuhr kurz nach 9 Uhr bei der Probe­entnahmestelle auf dem Gelände des Cüppers-Berufskollegs an der Minoritenstraße vor. Der Fahrer war somit einer der Ersten, der sich in der neu geschaffenen Einrichtung auf das ­Coronavirus testen lassen wollte. Gegen Mittag, so die erste Übersicht des Deutschen Roten Kreuzes, das dort mit vielen Helfern im Einsatz ist, hatten insgesamt 25 Menschen die Corona-Praxis und die benachbarte Drive-in-Probeentnahmestelle aufgesucht.

An einer anderen Stelle des Cüppers-Berufskollegs hat sich mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes die Corona-Praxis eingerichtet, die jeweils mit einem Arzt der Kassenärztlichen Vereinigung und Helfern des DRK besetzt ist. „Halten Sie Abstand, halten Sie Ihre Krankenversicherungskarte bereit“, steht auf dem Zettel, der am Eingang zur Praxis hängt. Und zum Schluss noch der Zusatz: „Bitte bleiben Sie höflich.“ Unangekündigte Besucher kamen am Mittwoch übrigens nicht vorbei. Allerdings erkundigten sich immer mal wieder Passanten beim Personal, wie das Testverfahren funktioniert.

„Mit den rund 60 Test, die momentan täglich an der bereits seit langem etablierten Teststation am EVK in Mettmann durchgeführt werden, kommen wir im Kreis Mettmann dann auf rund 200 Tests pro Tag“, berichtet Daniela Hitzemann. Mit einem Ergebnis ihres Test können Patienten innerhalb eines Tages rechnen, erklärt Daniela Hitzemann.