Gute Nachricht aus dem Hildener Rat „Der Abi wird fortbestehen“
Hilden · In einer Sondersitzung des Hildener Stadtrates hat sich die Kommunalpolitik hinter verschlossener Tür noch einmal deutlich für den Erhalt des Abenteuerspielplatzes ausgesprochen. Der Kreisverband der Awo soll den Abi am 1. September übernehmen.
Wie emotional das Thema Abenteuerspielplatz für viele Hildenerinnen und Hildener ist, zeigte sich bei der Sondersitzung des Rates am Mittwochabend im Bürgertreff an der Lortzingstraße. Der Saal platzte aus allen Nähten, weil viele Bürgerinnen und Bürger wissen wollten, wie es mit dem Abi an der Richard-Wagner-Straße weitergeht. Dass die Sache im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung diskutiert wurde, störte sie nicht daran, im Vorfeld noch einmal das Wort zu ergreifen und im Zuge der Einwohnerfragestunde zu betonen, wie wichtig diese Einrichtung im Hildener Norden für sie sei.
Neben zwei Müttern, die sich eine langfristige Lösung für den Abi wünschten, meldete sich auch Alessio: „Warum wird der Abenteuerspielplatz nicht übernommen?“, fragte der Grundschüler, der sich mutig das Mikrofon griff, damit ihn alle im Saal verstehen konnten. Bürgermeister Claus Pommer erklärte ihm, dass die Ratsmitglieder im Anschluss darüber reden würden, allerdings im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung.
Und diese Diskussion zog sich bis knapp 20 Uhr, nachdem der öffentliche Teil der Sondersitzung um kurz nach 17 Uhr nach wenigen Minuten beendet worden war. Dabei gab es durchaus hitzige Diskussionen. Und keine neue Entscheidung, wie Bürgermeister Claus Pommer tags darauf erklärte: „Der Rat hat den ursprünglichen Beschluss einhellig bestätigt: Der Abenteuerspielplatz wird weiterbetrieben, und die Awo soll zum 1. September die Trägerschaft übernehmen. Jetzt gilt es nur noch, die vertraglichen Details auszuhandeln.“ Er freue sich sehr, dass der Rat diese klare Entscheidung getroffen und damit die Zukunft des Abenteuerspielplatzes in Hilden gesichert habe. Pommer: „Der Abi wird fortbestehen. Das ist eine tolle Nachricht, sowohl für den Hildener Norden und die ganze Stadt als auch für alle, die sich mit dem Abi verbunden fühlen.“
Awo soll den Abenteuerspielplatz weiter betreiben
Der Abenteuerspielplatz sei ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche wertvolle Erfahrungen sammeln. „Für viele Menschen in Hilden ist er ein fester Bestandteil ihrer Heimat. Für die Verwaltung und auch für mich persönlich stand immer fest: Wir setzen alles daran, den Abi langfristig zu sichern. Dabei ist uns wichtig, dass der Neustart auf einer stabilen Basis erfolgt, damit wir den Abenteuerspielplatz zukunftssicher machen können“, so Pommer weiter. Im Juni hatte der Rat der Stadt Hilden entschieden, die Awo mit dem Betrieb des Abenteuerspielplatzes zu beauftragen. Grundlage dafür sei ein umfassendes Konzept gewesen. „Zwischenzeitlich haben sich Umstände ergeben, die eine neue Kostenkalkulation notwendig machten. So hat der Insolvenzverwalter der Freizeitgemeinschaft der Verwaltung mitgeteilt, keine Sanierungsmaßnahmen auf dem Abi-Gelände durchzuführen. Die Verwaltung hat dem Rat deshalb verschiedene Optionen zur Entscheidung vorgelegt. Dazu gehörte auch die Übernahme des Betriebs des Abis durch die Stadt selbst.“ Doch das Problem scheint gelöst worden zu sein.
Kurzer Rückblick: Der Abenteuerspielplatz wird seit mehr als 40 Jahren von der Freizeitgemeinschaft (FZG) betrieben. Die Politik hatte dem Verein 2022 zur Auflage gemacht, die Jahresabschlüsse für die Jahre 2021 und 2022 vorzulegen, um über das Jahr 2023 hinaus noch weitere Zuschüsse zu erhalten. Doch die FZG hat das nicht hinbekommen, wie deren Vorsitzender Michael Krambrock (der erst seit Ende 2021 im Amt ist) im November 2023 zugeben musste.
Da die FZG die Auflagen nicht erfüllen konnte, wurden die freiwilligen Zuschüsse zunächst gestrichen. Nach Protest vieler Hildener und auch aus der Politik hat eine Mehrheit Ende 2023 eine Übergangslösung für den Abi gefunden: Die FZG betreibt den Abenteuerspielplatz bis zum Sommer weiter, in der Zwischenzeit sucht die Stadt nach einem neuen Betreiber. Übrigens: Schon 2021 hatte es wegen der Jahresabschlüsse und der fehlenden Transparenz Ärger gegeben.
Drei Interessenten hatten Konzepte für den Abenteuerspielplatz erarbeitet, die Wahl der Politik fiel am Ende auf den Awo-Kreisverband Mettmann. Sie möchte den Abi erhalten und die Angebote noch ausbauen.