Neue Feuerwache: Der Komfort ist zweitrangig
Ihre neue Alarmausfahrt haben die Einsatzkräfte der Feuerwehr bereits in Betrieb genommen. Der Zeitplan von Neubau und Sanierung bleibt eng.
Haan. Im provisorischen Büro von Carsten Schlipköter liegen die Baupläne der Feuerwache an der Nordstraße ausgebreitet auf dem Tisch. Blickt man aus dem Fenster des grauen Containers, sieht man, wie sehr die farbigen Skizzen bereits Gestalt angenommen haben. Gebaut wird seit Herbst vergangenen Jahres. Ein riesen Projekt für eine Stadt im Nothaushalt, die um jeden Euro feilschen muss, der eingespart werden kann. Rund 7,6 Millionen Euro kostet der Neubau.
Aus Sicht der Feuerwehrmänner ist er schon seit Jahren überfällig. Sie hatten sich sogar über den Umzug in die 20 provisorischen Mietcontainer gefreut. Obwohl es dort laut Wehr-Leiter Carsten Schlipköter hinein regnet und sie sich im Sommer auf saunaähnliche Temperaturen aufheizen. Das macht deutlich, wie unhaltbar der Zustand in den alten Räume war.
Doch bei dem Projekt geht es in erster Linie nicht um Komfort, sondern um einen funktionierenden Feuerwehr-Betrieb. „Das größte Problem ist, dass wir auf viele Stellen in der Stadt verteilt waren“, sagt Schlipköter. Freiwillige Feuerwehr und hauptamtliche Wache waren voneinander getrennt, mehrere Materiallager waren auf städtische Gebäude in Haan und Gruiten verteilt. Nicht zuletzt saß der Sachgebietsleiter, also der Mann, der den Wach-Betrieb koordiniert, manchmal im Rathaus. „Das ist problematisch, weil viele Dinge nun einmal auf kurzen Wegen besprochen werden müssen“, sagt der Wehr-Leiter.
Mit der Eröffnung der zum Teil sanierten und neu gebauten Feuerwache können die kurzen Wege eingehalten werden. Ende diesen Jahres soll es soweit sein. „Anfänglich habe ich nicht geglaubt, dass das klappen kann. Aber es sieht gut aus“, gibt Schlipköter zu. Wenngleich es eine große Herausforderung für alle Beteiligten, sowohl der Feuerwehrleute als auch der Bauarbeiter, sei.
Es fängt schon beim Abstellen der Baufahrzeuge an. Schließlich darf die Alarmausfahrt nicht blockiert werden. „Das funktioniert nur mit ständiger Abstimmung.“ Durch den engen Zeitplan arbeiten sämtliche Handwerke nahezu gleichzeitig: Maler neben Elektrikern und Maurern.