Jungtalente der Musikschule auf der Straße
Unter dem Motto „Musik für die Urlaubskasse“ spielten am Samstag Musikschüler in der Fußgängerzone. Zwölf Gruppen gaben Kostproben ihres Könnens.
Hilden. Zahlreiche sehr junge Straßenmusiker haben die Einkaufenden am vergangenen Samstag in Hildens Fußgängerzone zur Haupteinkaufszeit unterhalten.
Hintergrund: Das Stadtmarketing hatte mit der Musikschule Hilden die Jugendlichen eingeladen, anlässlich des Beginns der Sommerferien in der Stadt zu spielen und mit dem Musizieren ihre Urlaubskasse ein wenig aufzubessern. Mit dabei war auch die zehnjährige Vanessa mit ihrer Querflöte. Von dem am Sonntag verdienten Geld will sie ihre Mutter im Urlaub zum Eis einladen. Petra Brexkens hat sich das Eis dann auch verdient, sie steht voll und ganz hinter dem Engagement ihrer Tochter.
„Es geht ja nicht vorrangig darum, Geld zu verdienen. Es geht um Anerkennung. So dürfen die Kinder auch mal vor Publikum zeigen, was sie können“, sagte sie und fügte hinzu: „Und außerdem beleben die vielen jungen Straßenmusikanten das Stadtbild.“
Insgesamt zwölf Gruppen und Einzelmusiker waren in der Fußgängerzone unterwegs, und damit keiner durch den Standort bevorzugt oder benachteiligt wurde, tauschten die Kinder und Jugendlichen die Plätze immer wieder, so dass sie mal an besser und mal an schlechter besuchten Stellen spielten.
Nicht weit von Vanessa mit ihrer Querflöte entfernt spielte die zehn Jahre alte Jennifer Gitarre. Sie fährt bald mit ihren Eltern in den Urlaub nach England. „Ich werde das Geld, das ich heute verdiene, wahrscheinlich sparen“, sagte sie nachdenklich. Den Passanten gefiel die musikalische Unterhaltung in der Hauptsache.
So auch Ulrike Mohr: „Eine gute Idee ist das. Mir gefällt daran auch, dass die Kinder das Geld behalten dürfen.“ Die 15-jährige Elena Nöcker war schon zum zweiten Mal mit dabei. Sie spielte Cello und wurde dabei von ihrer Freundin Lea Draber, 13, an der Klarinette unterstützt. Die beiden hatten ein breites Repertoire und spielen „alles von Klassik bis zu den modernen Sachen“.
Der Auftritt im vergangenen Jahr hat sich für Elena sehr gelohnt, erinnerte sie. „Da kamen knapp 200 Euro zusammen — und das für sechs Stunden spielen“, sagte sie. Das Geld hat sie dann tatsächlich für die Urlaubskasse verwendet.
Was die beiden Freundinnen da im Duett spielten, war auch von so hoher Qualität, dass Passanten immer wieder stehenblieben, um ihren Einkauf auch länger zu unterbrechen. Eine Dame, die namentlich nicht genannt werden wollte, sagte begeistert: „Wenn es sich gut anhört, gebe ich auch gern etwas mehr.“