Neues Center bringt viel Verkehr
Die Verkehrsregelung muss für das neue Windhövel-Center geändert werden. Eine große Tiefgarage ist vorgesehen.
Haan. Das Parkhaus Schillerstraße wird nicht verkauft. Es gibt auch keine entsprechenden Verhandlungen. Das sagt die Sprecherin der Haaner Stadtverwaltung, Sonja Kunders. Damit widerspricht sie einer Aussage von Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Chemelli, dem zufolge die Stadtwerke auch über einen Verkauf des Parkhauses nachgedacht haben.
Das Thema war aufgekommen, als es galt, für das Fitness-Center im „Woolworth“-Gebäude einen Stellplatznachweis zu erbringen. In diesem Zusammenhang hätte auch das Parkhaus Schillerstraße eine wichtige Rolle spielen können. „Das Thema Stellplatznachweis ist aber inzwischen gelöst, die Nutzung für das Fitness-Center genehmigt“, so Kunders.
Auch für das am Windhövel geplante Geschäftshaus spiele das Parkhaus keine Rolle. „Die Stellplätze werden unterhalb des neuen Geschäftshauses untergebracht“, so Kunders. Daher sei nicht damit zu rechnen, „dass Stellplätze im öffentlichen Parkhaus künftig für Kunden des Geschäftshauses reserviert werden“.
Am Windhövel soll ein Geschäftshaus mit einer Verkaufsfläche von rund 4500 Quadratmetern entstehen. Dazu gehören ein Supermarkt von 3000 Quadratmetern, ein Drogeriemarkt von 1000 Quadratmetern und weitere Einzelhandelsnutzungen für 500 Quadratmeter. Das hat Auswirkungen auch auf den Straßenverkehr.
Mit wie vielen Kunden wird gerechnet? Ein jetzt vom Kölner Ingenieurbüro Runge erstelltes Gutachten erwartet allein für den Supermarkt ein Aufkommen Montag bis Freitag von 2400 und samstags von 3000 Kunden. Hinzu kommen wochentags rund 500 Kunden für den Drogeriemarkt und 175 für den restlichen Einzelhandel. Außerdem kommt noch der Lieferverkehr hinzu? Die Gutachter rechnen damit, dass für das neue Geschäftshaus Windhövel künftig 30 Lieferfahrten täglich nötig sein werden, davon 14 im Schwerverkehr. Die Anlieferung wird von der Kaiserstraße über den Windhövel vorgesehen.
Voraussichtlich werden außerdem rund 60 Beschäftigte allein in dem neuen Supermarkt arbeiten, die ebenfalls eine erhöhte An- und Abfahrtsfrequenz erzeugen. Da viele Kunden jedoch bisher auch schon nach Haan gefahren sind und ihre Touren künftig kombinieren werden, ist im Schnitt — nach Verrechnung — insgesamt mit 1200 zusätzlichen Fahrten täglich vom oder zum neuen Geschäftshaus zu rechnen, so die Gutachter.
Wo parken die Kunden?Die Tiefgarage für das neu zu errichtende Geschäftshaus soll auf rund 5000 Quadratmetern 163 Stellplätze umfassen. Das benachbarte Parkhaus Schillerstraße zählt 145 Stellplätze. Beide Tiefgaragen sollen künftig über ein- und dieselbe Zufahrt auf der Schillerstraße erschlossen werden. Die Schillerstraße wird einer Verkehrssituationsanalyse aus dem Februar 2015 zufolge von zwischen 2200 und 3900 Fahrzeugen täglich befahren.
Wie wird der Verkehr geregelt? Um eine flüssige Durchfahrt zu den Tiefgaragen zu ermöglichen, empfehlen die Gutachter, „das Straßenrandparken an der Schillerstraße deutlich zu verringern“. Das heißt: Vornehmlich von Anwohnern genutzte Stellplätze fallen dann weg. Außerdem muss die Schillerstraße zu einer Vorfahrtsstraße umgewandelt werden. Tempo 30 soll jedoch erhalten bleiben. Auch der Verkehr an der Kreuzung Bahnhof-/Schiller- und Kaiserstraße muss über Ampeln neu geregelt werden. Aus Sicht des Kölner Ingenieurbüros Runge sei damit „die Zusatzbelastung abwickelbar“.