Radverkehr in Düsseldorf Lob und Kritik für Radweg in Bilk
Bilk/Unterbilk. · Für die neue Radspur wurde der Platz für Autos reduziert. Die Geschäftsleute bewerten die neue Verkehrslage unterschiedlich.
Der Ausbau des Radhauptnetz’ in den Düsseldorfer Stadtteilen geht voran, zurzeit besonders zwischen Bilker Kirche und Corneliusstraße – eine Strecke, die etwa 1,7 Kilometer lang ist. Auf der Bilker und Oberbilker Allee markieren Mitarbeiter der Stadt seit einigen Tagen in jede Richtung einen Radverkehrsstreifen. Sie sind jeweils 2,60 Meter breit und sollen die Verkehrssicherheit erhöhen.
Das sei auch dringend notwendig, findet Christiane Mut. Sie arbeitet in der Reinigung gegenüber der Bilker Kirche und sagt: „Hier hat es so oft gekracht, es musste was passieren für die Sicherheit der Radler.“ Allerdings weiß sie auch, dass es für PKW nun schwieriger werden wird, einen Parkplatz zu finden. Ihr Arbeitsplatz, eine Reinigung, sei eine klassische Anlaufstelle für Kunden, die kurz mal ihren Wagen in zweiter Reihe abstellen und ihre Kleidung abholen. „Wir brauchen diese Kunden für unser Geschäft.“
Im Second-Hand-Laden „Jacke wie Hose“ einige Meter weiter betrachtet auch Mitarbeiterin Elke Steinrötter den neuen Radweg etwas kritisch. „Wie sollen wir nun Ware anliefern?“, fragt sie. „Wir können den Wagen ja nicht in einer Nebenstraße parken und die Kisten herschleppen. Ich sehe schon jetzt, dass unsere Logistik da schwierig wird.“ Zu der Umgestaltung der Verkehrslage auf der Bilker Allee gehört aber auch, dass die Stadtverwaltung für den Ladeverkehr der anliegenden Geschäfte je nach Bedarf zusätzliche Ladezonen einrichtet. Elke Steinrötter hofft, dass dies auch vor dem Modeladen geschieht. Denn dass das Parken von PKW und Lieferwagen in zweiter Reihe oder zukünftig auf dem Radweg umstritten ist, gibt sie zu. Sie sei Autofahrerin und steht nun häufiger im Stau, weil wegen des neuen Radweges eine Spur für die PKW weg ist – und zwar über die ganze Bilker Allee und zum Teil auch auf der Oberbilker Allee. „Vor allem in Höhe der Friedrichstraße staut sich der Verkehr auf der einen noch gebliebenen Spur“, hat sie beobachtet.
Richtige Stellplätze für Räder würden das Ganze abrunden
Etwas gelassener blicken Thekla Bögershausen und Josef Wiese auf die neue Verkehrsführung vor ihrem Brillenfachgeschäft Markant Optik. Die Kunden kämen gern und seien zufrieden, „und sie kommen bestimmt auch weiterhin, denn wer gut einkaufen geht, sollte das nicht vom Parkplatz abhängig machen“, sagt sie. Parken sei schon immer schwierig, Radfahren aber auch, weiß sie. Ihr Kollege Josef Wiese kommt aus Pempelfort meist mit den Rad zur Arbeit nach Bilk. „Ich in total glücklich über den neuen Radweg auf der Bilker Allee“, sagt er. Der Optikermeister hat noch einen Wunsch: „Richtige Stellplätze für die Fahrräder, die zurzeit noch an Laternen oder Schilder angeschlossen werden müssen.“