Parkmünzen: Der Smiley lächelt nicht mehr
Der Wirtschaftsförderungsausschuss beschließt einstimmig, die Parkmünze ab dem kommenden Jahr abzuschaffen.
Hilden. Das lächelnde Gesicht des Park-Smileys verschwindet (Fotomontage: Dirk Thomé). Die Stadt Hilden wird die im November 2003 eingeführte Aktion „Park & Smile“ wird zum Jahreswechsel eingestellt. Das hat der Wirtschafts- und Wohnungsbauförderungsausschuss einstimmig beschlossen. Ansonsten bleibt die bisherige Struktur der Parkentgelte behalten: 30 Cent für die erste halbe Stunde, 60 Cent für jede weitere Stunde.
„Wenn der Smiley nicht gewollt ist, brauchen wir ihn auch nicht aufrechterhalten“, begründete Rainer Schlottmann das Abstimmungsverhalten der CDU. Gewollt wird er nicht mehr vom Einzelhandel. Das hat eine Umfrage der Stadtmarketing-Gesellschaft ergeben. Hintergrund sei unter anderem, dass aktuell etwa 10 000 Euro investiert werden müssten, um 10 000 neue Parkmünzen anschaffen zu können.
Bei den Autofahrern, die die WZ Donnerstag in der Rathaus-Tiefgarage befragt hat, ist der Park-Smiley alles andere als ungewollt. „Es ist schade, dass er abgeschafft werden soll“, sagte beispielsweise Lothar Noll. Der 51-jährige Hildener hat schön öfter in den beteiligten Geschäften nach der Parkmünze gefragt — und sie auch regelmäßig bekommen. „Das ist ein schönes Danke schön, das mir zeigt, dass ich als Kunde geschätzt werde“, sagte Noll. Er werde aber auch weiterhin in Hilden einkaufen, und nicht etwa nach Langenfeld fahren. Dort ist die erste Stunde Parken frei. „Dann gebe ich ja mehr für Benzin aus, als ich beim Parken spare“, sagte Noll.
Einen anderen Aspekt brachte Johanna Schmigowski zur Sprache: „In Düsseldorf muss ich mindestens zwei Euro pro Stunde zahlen“, sagt die 42-Jährige. Sie wohnt in Düsseldorf-Garath und fährt zum Einkaufen lieber nach Hilden — auch ohne den Smiley. „Aber die Stadt hätte ihn ruhig behalten können“, sagte sie.
Das lehnt die FDP ab, denn, so Thomas Remih, „im Zuge der Haushaltskonsolidierung lehnen wir die weitere Ausgabe des Smileys ab“. Seine Partei sprach sich sogar für eine „moderate Anhebung“ auf 80 Cent pro Stunde aus. Das fand aber keine Mehrheit im Ausschuss. Auch andere Alternativmodelle wie den Vorschlag der Bürgeraktion, kein Parkentgelt an Freitagabenden und am Samstag zu erheben, fanden keine Mehrheit.
In der Überlegung war auch das Langenfelder Modell: freies Parken in der ersten Stunde. Dies würde die Stadt nach Berechnungen der Verwaltung pro Jahr mehr als 600 000 Euro kosten. Auch darum riet der 1. Beigeordnete Norbert Danscheidt dazu, das Modell nicht zu übernehmen, zumal in Langenfeld ernsthaft darüber diskutiert werde, das freie Parken in der ersten Stunde wieder abzuschaffen.
„Der Smiley war seit Jahren nicht praktikabel“, sagte Ludger Reffgen (Bürgeraktion). Und er wurde vor allem durch die Stadt Hilden subventioniert, wie Birgit Alkenings (SPD) anmerkte. Demnach trug der Einzelhandel nur ein Drittel der Kosten, den Rest steuerte die Stadt bei. Der bisherige Jahresumsatz an Smileys liegt nach Angaben der Verwaltung bei rund 46 000 Euro im Jahr.
Verzichtbar sei der Smiley nach den Worten von Ralf Kraemer, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins, auch deshalb, weil es wichtiger sei, dass genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. „Und da ist Hilden gut aufgestellt“, sagte Kraemer. Insgesamt gibt es in der Innenstadt mehr als 1800 Stellplätze in Tiefgaragen und oberirdisch.
„Hilden sollte mit dem Einkaufsangebot in der Innenstadt werden, und nicht mit freiem Parken“, sagte Remih: „Da haben wir gegenüber Langenfeld die Nase vorn.“ Schließlich, so Alkenings, sei der Smiley einst als Marketinginstrument eingeführt worden.