Plakate als Dank an Pflegende
Der Förderverein der Gemeinnützigen Seniorendienste hat eine Plakataktion initiiert.
Hilden. Der erste Blick fällt auf ein großes „Danke!“ Dann wandern die Augen weiter zu dem strahlenden Enkel, streifen Seniorin und Pfleger. „Danke, dass ihr so gut für meine Oma sorgt.“ Dieses und zwei weitere Motive sollen in den kommenden vier Wochen für all jene sprechen, die in Pflegeberufen tätig sind. Mit einer stadtweiten Plakataktion möchte sich der Förderverein der Gemeinnützigen Seniorendienste der Stadt Hilden bei all jenen öffentlich bedanken, die die rund 220 Bewohner in den Altenheimen Stadt Hilden am Erikaweg und dem Pflegezentrum an der Hummelster Straße umsorgen.
Der Geschäftsführer der beiden Häuser, Holger Reinders, strahlt: „Ein tolles Signal an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!“ Allerdings eines mit einem ernsten Hintergrund, wie der Vorsitzende des Fördervereins, Rolf Meuser, betont. Denn die da tagein, tagaus für die Senioren da sind, stehen im Ansehen der Gesellschaft ganz unten. Meuser verweist auf Berechnungen der Hans Böckler Stiftung. Danach zahlt sich die Pflege eines Autos deutlich besser aus als der Einsatz für einen alten Menschen — wenn man das Bruttomonatseinkommen eines KFZ-Mechatronikers mit dem von Pflegekräften vergleicht.
„Hinzu kommt, dass jeder Bericht über einen Altenheimskandal von vielen Menschen verallgemeinert wird — und das Berufsbild zusätzlich ‘runterzieht“, klagt Meuser. Er hat beobachtet, wie die ohnehin sehr hohe körperliche und psychische Belastung der Pflegekräfte durch immer umfangreichere und damit zeitraubende Dokumentationspflichten verdichtet wird. Deshalb beschloss der Förderverein, mit der ungewöhnlichen Aktion gegenzusteuern. Pflegekräfte aus anderen Betrieben wie etwa Haus Horst sind dabei natürlich nicht ausgeschlossen, sagt Meuser diplomatisch: „Aber wir sind nun einmal der Förderverein für die Gemeinnützigen Seniorendienste.“