Polizei zieht zeitweise um
Die Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke möchte das 34 Jahre alte Gebäude der Polizeiwache von Grund auf sanieren.
Hilden. Die Energiewerte des Gebäudes werden den heutigen Ansprüchen längst nicht mehr gerecht. Heizung, Lüftung und Wasserleitungen sind häufig defekt. Mit anderen Worten: Das Gebäude der Polizeiwache an der Kirchhofstraße 31 muss dringend saniert werden. Immerhin ist das Gebäude mittlerweile mehr als 30 Jahre alt.
Diese Sanierung möchte die Grundstücksgesellschaft der Stadtwerke Hilden jetzt in Angriff nehmen — vorbehaltlich der Zustimmung aus der Politik. Mehr als 1,5 Millionen Euro sollen dafür ausgegeben werden. Damit würden unter anderem die Fassade erneuert (inklusive einer Wärmedämmung nach der geltenden Energieeinsparverordnung), alle Fenster ausgetauscht sowie Heizungs- und Sanitäranlagen modernisiert.
Hinzu kämen Kosten von fast 640 000 Euro, die von der Polizei bezahlt werden sollen. Damit werden Umbauten im Bereich der Arrestzellen bezahlt, die durch Gesetzesänderungen auf Landesebene erforderlich sind. Die neue Gesetzeslage sieht nämlich vor, dass eine Unterbringung der Gewahrsame wie bisher im Kellergeschoss nicht mehr erlaubt ist. Die Zellen müssen ins Erdgeschoss verlagert werden, damit sie ebenerdig und ohne Stufen zu erreichen sind.
„Noch sind wir nicht über den Planungsstand hinausgekommen“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Ullrich Schneider auf WZ-Nachfrage. Die Stadtwerke sind eine 100-prozentige Mutter der Grundstücksgesellschaft und somit letztlich verantwortlich für die ins Auge gefassten Baumaßnahmen. Wann mit dem Umbau begonnen wird, steht noch nicht fest. „Es sollte möglichst noch in 2012 losgehen“, sagt Schneider, der mit einer Bauzeit von etwa sechs Monaten rechnet.
In dieser Zeit kann die Polizei das Gebäude nicht nutzen. Aber auch dafür wurde eine Lösung gefunden: Da die Grundstücksgesellschaft derzeit im Saal der Stadtwerke Büros in Leichtbauweise eingerichtet hat, könnte die Polizei während des Umbaus dort einquartiert werden. Der Zugang zu diesen Räumen wäre dann nach Absprache mit der Feuerwehr über den neuen Haupteingang der Feuerwache möglich.
Auch die übergeordneten Polizeibehörden müssen den Plänen noch zustimmen, denn die Modernisierung des Gebäudes hätte für die Polizei einen Anstieg der Miete zur Folge. Möglicherweise braucht die Polizei nach dem Umbau aber nicht mehr alle drei Etagen des Gebäudes, so dass der steigende Mietpreis nicht im vollen Umfang zum Tragen kommt. Sollte nämlich die Polizei durch den geplanten Umbau des Kellergeschosses die dritte Etage des Gebäudes aufgeben, könnten die Stadtwerke die Fläche selbst nutzen, sie vermieten — oder dort eine Wohnung einrichten.