Livemusik und jecke Tradition im "Brauhaus"

Der Musiker Ralf Hützen hat die Gaststätte „Zum Brauhaus“ an der Mittelstraße als Pächter übernommen.

Hilden. Offizieller Einlass war am Freitag zwar erst ab 19 Uhr, doch schon vorher fanden die ersten Gäste den Weg ins neue „Brauhaus“. Währenddessen standen die nächsten bereits draußen vor der Tür Schlange. Seit dem Wochenende ist eine der traditionsreichsten Gaststätten Hildens wieder geöffnet, und der große Andrang gleich zu Beginn sollte ein gutes Omen sein.

Nicht nur für den erfreulichen Verlauf des Startwochenendes, sondern möglichst auch für die ferne Zukunft. Nichts sehnlicher wünscht sich der neue Inhaber Ralf Hützen, der am Wochenende von Frau Heike, Sohn Robin und dessen Freund Kai-Uwe bei der Bedienung unterstützt wurde.

Seit zwei Wochen hat der frühere Berufskraftfahrer fast rund um die Uhr gearbeitet, um zum Start alles perfekt zu haben. „Es waren einige Reparaturarbeiten nötig, und vor allem ganz viel zu putzen. Unter 16 Stunden war ich hier an keinem Tag raus“, sagt Hützen, stadtbekannter Musiker und nun auch Gastronom. Damit erfüllt er sich einen großen Traum: „Meine Eltern waren selbst Gastronomen, seit ich zehn Jahre alt war. Schon damals half ich oft mit und hatte Riesenspaß.“ Im Düsseldorfer „Spiegel“ war er schließlich einige Zeit als Zapfer tätig.

Als Sänger in der Hochhaus-Oldie-Band und seiner eigenen Gruppe Sixpac konnte er sich in den vergangenen zehn Jahren einen Namen machen und darüber hinaus noch viele wertvolle Kontakte in die Musikszene knüpfen. Diese Erfahrungen will er nun nutzen, denn im Mittelpunkt seiner Geschäftsstrategie soll Livemusik an jedem Samstagabend stehen. Unterstützung erhält Hützen dabei von seinem Musikerkollegen Jens Vogt, der für ihn die Bands bucht. „Das ist unheimlich viel Arbeit, alleine könnte ich alles gar nicht stemmen“, sagt Hützen.

Nach dreimonatigem Leerstand will er der Gaststätte wieder zu altem Glanz verhelfen. Berühmtheit erlangte sie vor allem durch die jährlichen Karnevalsprinzen-Proklamationen. Hützen: „Ich hoffe, dass wir die ab dem kommenden Jahr wieder hier durchführen können.“ Dass am Eröffnungswochenende bereits einige Karnevalisten den Weg ins „Brauhaus“ fanden, kann dafür schon als gutes Zeichen gedeutet werden. Doch auch so scheint das neue Konzept sehr erfolgversprechend zu sein.

Die Resonanz auf die Band „Here Comes Johnny“ am Freitag und den Solosänger Rob Sure am Samstag konnte kaum besser sein. Die Gäste Wolfgang und Roswitha Krengel waren begeistert: „Wir schauen uns häufig und gerne Livemusik an, hier war es auf jeden Fall richtig klasse. Aus der ersten Reihe kann man das Ganze dann auch richtig genießen.“

Auch Andreas und Tina Arnold wussten nur Positives zu berichten. „Um gute Musik zu machen, braucht man nicht immer eine komplette Band mit Keyboard, oft reichen auch zwei super gespielte Gitarren wie hier bei Johnny Grandt und seinem Bandkollegen Dave“, sagt Tina Arnold, und Ehemann Andreas ergänzt: „So macht ein Abend Spaß, leckeres Bier und tolle Musik. Was will man mehr?“