Haan Kita-Jubiläum mit „Kirmes“

Haan. · Kein Jubiläumsfest, keine Haaner Kirmes und kein Karnevalszug: Die Elterninitiative „Private Kindergruppe e.V.“ feierte ihr 50-jähriges Bestehen zwar nicht groß, aber mit einer kleinen, feinen Kirmes auf dem Kita-Gelände.

Die Kita Bachstraße feiert 50-jähriges Bestehen, und Jakob (2) feiert mit.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Jakob und Max strahlen. Die beiden Zweijährigen, wetterfest ausgerüstet mit Mütze und bunten Matschsachen, finden das Karussell auf dem Vorplatz ihrer Kita großartig. „Dankeschön für Karussell!“, ruft Max in Richtung von Stephanie Mörchel, Leiterin der Elterninitiative „Private Kindergruppe Haan“. Mit einer kleinen Kirmes auf dem Vorplatz und auf dem Außengelände ihrer Einrichtung feiert die Initiative ihr 50-jähriges Bestehen. Corona-bedingt fiel ein großes Jubiläumsfest in diesem Jahr aus, ebenso wie die von den Kindern und Mitarbeitern geliebte Haaner Kirmes und (sturmbedingt) der Karnevalszug, zu dem sich die Initiative in diesem Jahr erstmals angemeldet hatte.

Leiterin Stephanie Mörchel
ist 35 Jahre lang dabei

Stephanie Mörchel und ihr Team agierten kurz entschlossen und organisierten ihre „Kleine Haaner Kirmes“, feiert die Leiterin 2020 doch auch selbst ein kleines Jubiläum: Sie leitet die Kindertagesstätte seit 35 Jahren. Neben dem historischen Karussell gibt es eine Popcorn-Maschine, eine Losbude, eine Gruselrutsche, Entenangeln, Dosenwerfen und andere Spiele. Engagiert kümmern sich die 18 Erzieherinnen und Erzieher, Heilpädagogen, Kinderpflegerinnen und Kinderkrankenschwestern um ihre Schützlinge, die aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen immer in Gruppen die Attraktionen besuchen und großen Spaß haben. Aktuell ist eine der beiden Gruppen für Unter-Dreijährige mit der Karussellfahrt dran, und begeistert rufen die Kinder: „Jaaaaa!“, als Stephanie Mörchen ankündigt, dass sie am Nachmittag noch einmal eine Runde auf den Pferdchen drehen dürfen. Event-Kauffrau Daniela Höfer von der „Spaßmacher GmbH“ ist genau so glücklich wie die Kinder, dass sich das Karussell dreht: „Normalerweise steht es jedes Wochenende woanders, aber durch Corona haben wir leider kaum Einsätze.“ Finanziert wurde das Karussell durch Spenden von Eltern und Firmen, informiert Lisa Köhler aus dem 15-köpfigen Vorstand der Elterninitiative.

160 Kinder besuchen die drei Einrichtungen, die zur „Privaten Kindergruppe“ gehören. „Was vor 50 Jahren als kleine Elterninitiative begann, ist heute so groß und so großartig geworden“, sagt Mörchel. Die Begeisterung für ihre Arbeit ist ihr deutlich anzumerken, als sie bei einem Rundgang durch das Gebäude und das Außengelände zeigt, was auf der kleinen Kirmes, aber auch im normalen Alltag für die Kinder getan wird. Alle, sowohl die Mädchen und Jungen als auch die die Mitarbeiterinnen und Miteinander untereinander sowie die Erwachsenen mit den Kindern und umgekehrt, gehen äußerst freundlich miteinander um. Es herrscht eine friedvolle, entspannte Atmosphäre, in der einander zugehört, auf den anderen gewartet und diesem Interesse entgegengebracht wird. „Das ist hier bei uns das Wichtigste, noch wichtiger als irgendein Förderprogramm“, erklärt die Leiterin.

Liebevoll hat Erzieher Daniel Berg die Nestschaukel in ein Ungeheuer namens „Nessie“ verwandelt, das Erzieherin Jana Kempf unermüdlich anschubst, hübsch wurde die Rutsche von innen mit kleinen Gespenstern verziert, neugierig schauen Leandra und Iva, welchen Gewinn sie von Petra Fuhrmann, der stellvertretenden Leiterin der „Privaten Kindergruppe“, beim Loseziehen erhalten und nehmen überglücklich Einhorn-Haarreifen entgegen. Für abends hat sich das Kindergruppen-Team noch eine ganz besondere Überraschung ausgedacht: Stephanie Mörchel als großer Kirmesfan wird zu einem Kirmesabend eingeladen – in diesem Jahr auf dem Kita-­Gelände.