Rat musste sich erneut mit dem Gymnasium befassen

Die Stadtverwaltung benötigt Planungssicherheit und brachte Vorlage ein. Viele Projekte erhielten grünes Licht.

Foto: Stefan Fries

Haan. Um den Neubau des städtischen Gymnasiums Adlerstraße gab es während der Ratssitzung erneut eine ausladende Diskussion. Die Stadtverwaltung hatte den Politikern eine knappe Beschlussvorlage zukommen lassen: „Die Planung und Erstellung der Ausschreibungsunterlagen zur Ertüchtigung eines vierzügigen Gymnasiums soll fortgeführt werden“, hieß es darin.

Foto: Stefan Fries

Eine Entscheidung, die der Rat längst gefällt hatte. Doch die Verwaltung wollte sich rückversichern, ist es doch laut Technischem Dezernenten Engin Alparslan aus Kostensicht ein „enormer Unterschied“, ob das Gymnasium drei- oder vierzügig geplant wird. „Wenn wir in der Ausschreibung sind, kann ich nichts mehr rückgängig machen. Wir wollen Planungssicherheit haben, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Alparslan.

Das Anliegen ist nachvollziehbar, denn der Rat und die relevanten Ausschüsse machen sich zurzeit über die Zukunft der Schullandschaft in Haan Gedanken. Aus diesem Anlass ist auch eine Elternbefragung geplant, an deren Ende womöglich der klar formulierte Wunsch nach einer Gesamtschule stehen könnte. Ist sie noch zu realisieren, wenn die Stadt für den Neubau des Gymnasiums fast 26 Millionen Euro investiert?

Diese Frage bewegte insbesondere die SPD. Antwort von Stadtkämmerin Dagmar Formella: „Alle neuen Projekte sind in diesem Haushalt nicht finanziert.“ Werde auch eine Gesamtschule gewünscht, müssten dafür, wie für alle anderen neuen Projekte, Einnahmen erhöht oder Kosten gesenkt werden. Also müssten die Realsteuern angehoben oder auf andere Projekte verzichtet werden.

Am Ende stimmte der Rat bei Enthaltung der SPD dem Antrag zu, die Pläne für ein vierzügiges neues Gymnasium voranzutreiben. Noch weitere Projekte brachte der Rat auf den Weg: Mit einer möglichen Übertragung des Hallenbades auf die Stadtwerke Haan wird sich ein Fachausschuss befassen. Die Stadt will zunächst alle Optionen prüfen, nachdem mit RWE ein neuer Anteilseigner mit im Boot sei, sagte Bürgermeister Knut vom Bovert.

An den Fachausschuss wurde auch der SPD-Antrag zum Bahnhof Gruiten verwiesen. Die Sozialdemokraten wünschen sich, dass die Verwaltung im Vorgriff auf ein mögliches Modernisierungsprogramm bereits Umbaupläne für den Bahnhof entwickelt.