Rathaus-Center-Platz soll entrümpelt werden

Verwaltung rechnet mit 144 000 Euro Kosten — und hofft, dass das Land die Hälfte zahlt.

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Hilden. Schön ist was anders. Vor dem Rathaus-Center gibt es einen kleinen Vor-Platz zur Mittelstraße 36/38 hin. Er wird von Fahrradständern, Schaltkästen, Info-Säule und Hinweisschildern derart zugestellt, dass er kaum bemerkt wird. Darauf hatte schon Architekt Christof Gemeiner vor zwei Jahren hingewiesen, als er im Auftrag der Stadt Vorschläge für eine Wiederbelegung des Rathaus-Centers machte. Gemeiner schlug damals vor, den Vorplatz optisch und gestalterisch „aufzuräumen“. Diese Idee haben Stadtrat, Bürger und Verwaltung gemeinsam mit dem Innenstadtkonzept aufgegriffen.

Lutz Groll, Stadtplaner in Hilden

Der Stadtentwicklungsausschuss hat mit großer Mehrheit (drei Nein-Stimmen) eine Planung (in Höhe von 144 000 Euro) beschlossen. Baudezernentin Rita Hoff ist optimistisch, dass die Bezirksregierung Düsseldorf bis Jahresmitte über den Förderantrag der Stadt Hilden entschieden hat — und zwar positiv. Dann würde das Land NRW rund 50 Prozent der Kosten übernehmen und die Itterstadt könnte die Bauarbeiten ausschreiben.

Aufgrund seiner sonnigen Südlage habe der Vorplatz des Rathaus-Centers ein „großes Potenzial“, ist Hoff überzeugt. Durch das „Aufräumen“ werde dies sichtbar werden. Die neue Sondernutzung verbietet das „Zustellen“ des Platzes mit Werbeaufstellern und werde diesen Effekt noch verstärken. Vor dem Rathaus-Center soll eine größere zusammenhängende Freifläche entstehen, belegt mit großformatigem grauen Betonpflaster, ähnlich wie beim St.-Jacobus-Platz. Drei größere Sommerlinden auf dem Platz müssen entfernt werden — weil ihre Wurzeln das Pflaster hochdrücken und weil man ihren Platz braucht. Die Grünen beantragten ihren Erhalt, fanden dafür im Fachausschuss aber keine Mehrheit. Drei Bäume (zwei am Bürgerhaus Mittelstraße 40 und ein neu gepflanzter an der Einmündung Mühlenstraße) bekommen eine sogenannte Jaubank (Rundbank) und jeweils ein Spielgerät.

Künftig wird es auf dem Vorplatz deutlich mehr Sitzmöglichkeiten geben. Briefkasten und Info-Säule des Kulturamtes bekommen einen neuen Standort, das Hinweisschild auf die Praxen im Rathaus-Center entfällt. Die Fahrradständer (etwa 20 Plätze) werden an die Giebelwand des Bürgerhauses Mittelstraße 40 verlegt. Die Schaufenster-Vitrine dort kann aufgrund eines Gestattungsvertrages ab Ende 2020/Anfang 2012 abgebaut werden.

Die Zufahrt von der Mühlenstraße in die Mittelstraße wird ebenfalls umgestaltet, mit roten Pflastersteinen belegt und damit auch optisch der Fußgängerzone angeglichen. „Durch die Umgestaltung kann der Platz erstmalig in die vielfältigen Aktivitäten einbezogen werden, die Stadt, Stadtmarketing, Einzelhändler und Vereine für die Attraktivität der Hildener Innenstadt anbieten“, fasst Stadtplaner Lutz Groll zusammen.

Die nicht-kommerziellen Sitzkapazitäten würden genauso erhöht wie das Angebot an Fahrradabstellplätzen. Das sei in einer Innenstadt, die mehrheitlich von Fußgängern und Radfahrern besucht werde, von besonderer Bedeutung. Gerade die drei neuen Rundbänke (zwei zur Mittelstraße hin, eine zur Mühlenstraße) ermögliche es Besuchern, diesen Bereich der Innenstadt aus neuer Perspektive wahrzunehmen. Wie gut die Rundbänke in der City angenommen werden, lässt sich täglich auf dem alten Markt und vor der Sparkasse beobachten.