Raub auf Haaner Juwelier vor Gericht

Sechs Männer sind wegen Raubzügen angeklagt.

Ein blauer Kastenwagen, der für die Beutezüge einer Diebesbande extra angemietet wurde, hatte die Polizei vor einem Jahr auf die Spur von sechs Männern gebracht. Seit gestern steht diese Gruppe als angeblich auf Fahrraddiebstähle spezialisierte Bande vor dem Landgericht. Quasi „nebenbei“ wird ihnen auch angelastet, für einen Überfall auf einen Haaner Juwelier im Mai 2914 verantwortlich zu sein.

Damals sollen sie Schmuckstücke im Wert von 30 000 Euro erbeutet haben. Den Angeklagten (24 bis 32 Jahre alt) werden aber insgesamt 33 Taten angelastet mit einem Gesamtschaden von rund 135 000 Euro. Doch ob die Gruppe dazu aussagt, wird in den nächsten Prozesstagen geklärt. Gleich mehrfach hatten Diebe innerhalb weniger Tage ein Fahrradgeschäft in Unterbach heimgesucht und dort elf Räder für 35 000 Euro erbeutet. Die nun angeklagte Truppe soll in wechselnder Besetzung aber auch weitere Gelegenheiten zu Diebstählen genutzt haben.

Mal ließen sie laut Anklage einen Einkaufswagen voller Lebensmittel in einem Supermarkt verschwinden, mal sollen sie Werkzeug aus einem Bau-Container erbeutet haben, ein Mountain-Bike vor dem Gerresheimer Gymnasium oder sie versuchten angeblich, einen Fahrkartenautomaten der Bahn zu knacken, was zu 12 000 Euro Schaden führte. Bevorzugt habe sich die Gruppe Zutritt zu Fahrradgeschäften verschafft und diese Läden dann leergeräumt, so die Staatsanwältin. So verlor ein Fahrradhändler in Mettmann im März 2014 gleich 16 Räder für 16 000 Euro. Nach der Diebstahls-Serie in Unterbach hatte eine Augenzeugin berichtet, dass nahe dem Radgeschäft mehrfach ein blauer Lieferwagen stand. Die Polizei konnte daraufhin einen 25-Jährigen beobachten und verfolgen, als er den Wagen zu einer Autovermietung zurückbrachte. Über ihn konnten die Ermittler nach und nach fünf weitere Tatverdächtige ausfindig machen, die jetzt auch noch angeklagt sind. wuk