Regen beendet Schützenfestzug

Beim 532. Fest der St. Sebastianer ist der Nachmittags-Umzug ins Wasser gefallen.

Foto: ola

Hilden. In traditionellen Schützentrachten und mit Fahnen ausgestattet, marschieren neun Schützenvereine passend zur Blaskappellenmusik. Plötzlich beginnt es zu regnen. Zunächst trotzen die ungefähr 450 Schützen dem Wetter. An der Richrather Straße wird der Zug schließlich aus Sicherheitsgründen abgebrochen. „Wir haben versucht, weiterzumachen, aber dann haben wir uns untergestellt und den Zug abgebrochen, denn die Sicherheit geht vor. Schließlich waren auch drei Kutschen mit Pferden dabei“, erklärt Karl-Heinz Höpfner von der Hildener St. Sebastianus Schützenbruderschaft.

Der Festzug war Teil des viertägigen Schützenfestes, das die St. Sebastianus-Schützen organisiert haben. Begonnen hatte das Fest am Freitag auf dem Alten Markt mit dem offiziellen Fassanstich durch Bürgermeisterin und Ehrenmitglied Birgit Alkenings.

Der Verein wurde 1484 gegründet und ist damit Hildens ältester Schützenverein. Die Tugenden der Gründungszeit wie Gemeinschaft und Tradition werden auch heute noch gepflegt: „Am Samstag haben wir alle Senioren der Hildener Seniorenheime ins Festzelt am Alten Markt eingeladen. Bei Livemusik von der ’Hochhaus-Oldie-Band’ haben wir gemeinsam Kuchen gegessen und Kaffee getrunken“, erzählt Höpfner. Insgesamt 200 Senioren sind der Einladung gefolgt: „Wir hatten sehr viel Spaß und die Senioren haben mit uns getanzt und geschunkelt“, so Karl-Heinz Höpfner.

Wie viele Vereine haben auch die St. Sebastianus Schützen mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen: „Um die Jugendlichen ans Schießen heranzuführen, haben wir am Samstag ein sogenanntes Lichtpunkt-Preisschießen gemacht. Das ist jedoch nicht so gut angekommen“, sagt Höpfner. Bei dem Lichtschießen konnten Jugendliche bis 16 Jahren mit einem Gewehr mittels Lichtstrahl auf eine virtuelle Zielscheibe am Computer schießen: „Ich habe mitbekommen, dass einige Mütter ihren Kindern verboten haben bei dem Lichtstrahlschießen mitzumachen. Es gibt da doch einige Vorurteile“, so Höpfner. Problematisch sei es außerdem, dass die junge Generation sich nicht binden wolle und im jungen Erwachsenenalter andere Interessen habe.

Auch in diesem Jahr hat der Schützenverein Bruderschaftsmitglieder wieder durch ein Tambourcorps am frühen Morgen geweckt: „Es ist eine langjährige Tradition, dass Hauptmänner, Könige und Mitglieder, die gerne geweckt werden möchten, durch laute Musik zum Aufwachen bewegt werden“, beschreibt Karl-Heinz Höpfner. Für den Verein ist das jährliche Schützenfest von großer Bedeutung: „Ich finde es wichtig, dass sich die Schützen auch mal im Ort zeigen, so dass die Bürger einbezogen werden können“, erzählt Peter Krings, der bereits seit 37 Jahren Mitglied im Hildener Schützenverein ist. Beim Gottesdienst der Schützen in der Kirche St. Jacobus hätte der Kaplan Fürbitten dafür gesprochen, dass es bei der Parade mit den Gastvereinen nicht anfängt zu regnen: „Das hat aber leider nicht viel genutzt“, sagt Krings lachend. Dennoch hat das Wetter die restlichen Programmpunkte des Schützenfestes nicht beeinträchtigt: „Hier im Festzelt geht es jetzt normal weiter. Gleich werden noch die Pokale für das Internationale Schießen vergeben, bei dem elf Mannschaften teilgenommen haben, und anschließend spielt die Hochhaus-Oldies-Band“, so Krings. Verena Leber ist als Besucherin des Festes im Zelt dabei. Sieist begeistert: „Ich war auch schon beim Fassanstich und da war eine tolle Atmosphäre. Heute bin ich auch wegen der Band hier, denn die macht gute Musik und spricht meiner Meinung nach verschiedene Leute und Generationen an.“