Haan/Sydney Roboter-Fußball: Haaner auf Platz zwei

Haan/Sydney. · Die „Bohlebots“ sind Vizeweltmeister beim Wettbewerb in Australien geworden.

Die Haaner „Bohlebots“ sind zufrieden mit ihrer Leistung bei der australischen Weltmeisterschaft.

Foto: Bohlebots

Die Haaner unterlagen nur im Finale dem späteren Weltmeister Australien. Doch es gab eine Sensation bei den Titelkämpfen in Sydney: Wegen der Regel, dass Australien als Gesamtsieger keine weitere Auszeichnung erhalten darf, ging der Game-Champion-Preis an die „Bohlebots“. Kommenden Freitag sind die Vizeweltmeister beim Haaner Sommer am Strand auf dem Neuen Markt, wo sie sich auch für die große Sponsoren-Unterstützung bedanken wollen.

Als einziges Team bei den Weltmeisterschaften im Roboter-Fußball traten die „Bohlebots“ im australischen Sydney zweimal gegen den späteren Weltmeister Australien an. Dass die Haaner das Finalspiel verloren, war den Schülern egal. „Wir sind Vizeweltmeister im Robocup Junior Lightweight Soccer Game“, freut sich Coach Roland Stiebel in einem Blog. „Unser Ziel, im Robot Game gut abzuschneiden, wurde mehr als
erreicht!“

Die Roboter mussten vor dem Spiel umgerüstet werden

Dabei begann alles mit einem Schraub-Einsatz. Es stellte sich heraus, dass die Spielfelder anders als in Europa sind. Deshalb blieben die Spielroboter mit den Schrauben hängen. Die Haaner mussten zu einem Baumarkt fahren, um andere Schrauben zu kaufen. Es wurden die teuersten jemals vom Team gekauften Schrauben: Drei Dollar für die Schrauben und 60 Dollar für die 20-minütige Taxifahrt. Nach weiteren vier Stunden Feilen, Schrauben und Testen gab es grünes Licht für die Wertungsspiele.

 Und gleich das erste war mit 10:0 ein voller Erfolg. Das zweite Spiel gegen Russland brachte die zweiten drei Pluspunkte. Das 11:6 gegen Japan ließ das Punktekonto auf neun wachsen. Bei einem Crash mit den Japanern riss ein Bauteil von der Hauptplatine. „Wir haben dann in 20 Sekunden das Programm geändert, damit das defekte Bauteil ignoriert wird, und weiter gespielt. Und in den 30 Minuten Pause bis zum nächsten Spiel bauten wir den Bot auseinander und löten den Kram neu. Nach zehn Minuten waren wir fertig“, lässt der Blog des Trainers die Leser teilhaben an dem Druck am Spielfeldrand.

Das nächste Spiel gegen die Australier bedeutete das Ende einer Serie. Seit Saisonbeginn im Januar hatten die Haaner kein einziges Spiel verloren. Am Ende vermerkt der Trainer: „Das australische Team war so viel besser als alles, was wir bisher gesehen haben und wir haben absolut verdient verloren. Wir haben noch zwei Spiele vor uns, sind aber sicher, dass das gerade der härteste Gegner war, auf den wir auf dieser WM treffen konnten.“ Das letzte Spiel gegen Singapur verbuchten die Haaner mit 22:0 auf der Habenseite. Mit einem 11:6 gegen China standen die „Bohlebots“ im Finale und waren mindestens Zweitplatzierte im Gesamtturnier.

Das Super Team Finale sah dann erneut die Australier in Front: In diesem Wettbewerb traten fünf Nationen zusammen gegen fünf andere an. Neun der zwölf Tore schossen die „Bohlebots“; die Chancen auf einen Sieg im Super Team Game standen nicht schlecht. Aber im gegnerischen Team waren wieder Australier. In der Halbzeit lag das Team mit den „Bohlebots“ 3:0 zurück, die zweite Halbzeit nahm die gleiche Entwicklung. Weil das andere Team nur vier Teilnehmer hatte, durften die Australier zwei Roboter auf dem Feld einsetzen. Das brachte den Vorteil.

Vorgabe kommt der Haaner Mannschaft schließlich zugute

Aber die Sensation folgte: Wegen der Vorgabe im Klassement, wonach der Gesamtsieger im Weltmeisterschaftsturnier nicht auch eine weitere Auszeichnung erhalten darf, ging der Preis „Individual Game Champion Award“ an die Bohlebots aus Haan. „Jetzt wird gefeiert“, postete Roland Stiebel am Sonntag.

Zu einem Wiedersehen mit den Haaner Vizeweltmeister kommt es am kommenden Donnerstag, 11. Juli, von 15 bis 17 Uhr wird die Mannschaft zum Strand des Haaner Sommers kommen. Statt Workshop wie in den Vorjahren gibt es diesmal bei Grillwurst und Getränken Berichte von der Robotik-Weltmeisterschaft in
Down Under.