Säureanschlag: Zwei Männer angeklagt
20-Jährige für immer entstellt. Ex-Freund soll Anstifter der Tat sein.
Hilden. Der Fall hatte überregional für Aufsehen gesorgt: Ende Dezember vergangenen Jahres war die 20-jährige Reyhan K. vor ihrer Wohnungstür in Hilden von einem maskierten Mann angegriffen worden, der sie mit Säure überschüttete. Dabei erlitt die junge Frau so schwere Verletzungen, dass sie für immer entstellt bleiben wird.
Am Donnerstag hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die beiden mutmaßlichen Täter erhoben. Anstifter des Säureattentates soll der 22-jährige Ex-Freund des Opfers sein. Ausgeführt wurde die Tat angeblich von einem 18-jährigen Freund des Mannes.
Wegen schwerer Körperverletzung sollen sich die beiden Tatverdächtigen vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Ausgeführt haben sie den Anschlag — so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft — mit zehnprozentiger Schwefelsäure, die sie sich ohne Probleme in einer Apotheke besorgen konnten. Der 18-Jährige hatte bei der Polizei angegeben, dass er kein Geld bekommen habe. Es sei ein „Freundschaftsdienst“ gewesen.
Der allerdings wird Reyhan K. vermutlich das ganze Leben zeichnen. Die 20-Jährige erlitt Verätzungen im Gesicht, am Hals, Rücken und Oberschenkel. Insgesamt drei Prozent der Körperoberfläche sind betroffen, heißt es in der Anklage. Verletzt worden ist auch die Hornhaut am linken Auge der jungen Frau, das möglicherweise blind bleiben wird.
Vor vier Jahren hatte Reyhan K. den 22-Jährigen kennengelernt. Die Partnerschaft sei von Anfang an problematisch gewesen, immer wieder sei der Mann gewalttätig geworden. Das Amtsgericht hatte ihm schließlich verboten, sich seiner Ex-Freundin zu nähern. si