Mädchenfußball voll im Trend
Immer mehr Mädchen spielen Fußball. In Hilden gibt es elf Teams in drei Vereinen.
Hilden. Die Hildener Mädels sind fußballbegeistert. Vorreiter ist der SV Hilden-Nord. Dort spielen Mädchen schon mehr als 20 Jahre lang Fußball. Lange Jahre war der SV der einzige Verein in Hilden, der mit Mädchen-Mannschaften am regulären Spielbetrieb teilnahm.
Mit der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen vor zwei Jahren setzte dann auch in Hilden ein Boom beim Mädchenfußball ein, der bis heute währt. Neben dem SV Nord gibt es jetzt auch Mädchen-Mannschaften beim SV Hilden Ost und bei der SpVg Hilden 05/06.
Im Hildener Süden spielen zwei Mädchen-Mannschaften, im Osten drei, und der SV Nord will in der kommenden Saison mit fünf Mädchenteams und mindestens einer Damen-Mannschaft an den Start gehen.
Dabei soll an der Furtwänglerstraße sogar ein reines U9-Mädchenteam spielen. In diesem Alter gibt es normalerweise noch gemischte Teams, einzelne Mädchen spielen in Jungen-Mannschaften mit.
Die Norder U9-Mädchen sollen mangels Gegnern in den Jungen-Ligen spielen. Das hat den Vorteil, dass die Anfahrtswege zu den Auswärtsspielen nicht so lang sind. Während die Hildener Jungen-Mannschaften in den unteren Kreisklassen hauptsächlich in Hilden, Erkrath und Düsseldorf spielen, geht es für die Mädchen auch schon mal in den Kreis Neuss, nach Wuppertal oder Essen. „Es gibt einfach nicht so viele Mannschaften“, sagt Sylvia Beiler, Trainerin der U11-Juniorinnen bei Hilden 05/06.
Unter den langen Wegen zu den Auswärtsspielen müssen vor allem die Eltern leiden, die die Spielerinnen durchs Land kutschieren. „Für die Mädels machen wir das gern“, sagt Sandra Lo Monte, deren Tochter in Beilers Mannschaft spielt. Die weite Anreise wird gern in Kauf genommen, weil die Mädchen voller Eifer bei der Sache sind. „Meine Tochter hat sogar das Tanzen aufgegeben, sie wollte lieber Fußball spielen“, sagt Spielerinnenmutter Brigita Cilac.
„Die Mädchen wollen auch gleichberechtigt wahrgenommen werden“, nennt Beiler als Grund, warum Mädchen verstärkt eigene Wege im Fußball gehen. „Und es macht Spaß“, sagt Liyan. Für sie ist dabei vor allem wichtig, dass Fußball ein Mannschaftssport ist. „Gewinnen ist in der Mannschaft schöner“, sagt die zehnjährige U11-Spielerin.
Gleichwohl bezeichnet Beiler den Aufbau von Mädchen-Mannschaften als schwierig. „Viele Mädchen glauben, dass sie nicht gut genug sind“, sagt die Trainerin. Darum gehen die Süder gezielt in die Grundschulen, um Mädchen zu einem Schnuppertraining einzuladen.
Bei der Talentsuche soll ein Grundschulturnier des Sportbüros hilfreich sein, bei dem am 25. Mai die Mädchen auf Torejagd gehen. Zudem veranstaltet der Stadtsportverband am 20. Juli ein Mädchenfußballturnier für 14- bis 16-jährige Spielerinnen. Beim Turnier auf der Bezirkssportanlage am Bandsbusch werden die Hildener auf Mannschaften aus der englischen Partnerstadt Warrington treffen.